Kaiserau/Kreis Unna. Frauen wollen neun Unternehmen im Kreis verstärkt in die erste Reihe bringen. Im SportCentrum Kaiserau unterschrieben sie im Rahmen eines Bundesprojektes eine entsprechende Erklärung.
Noch sitzt in der Geschäftsführung der Gemeinschaftsstadtwerke GSW keine Frau. Der Lüner Metallverwerter Aurubis beschäftigt 531 Männer und 36 Frauen. Und der Chefsessel der kreiseigenen Siedlungsgesellschaft UKBS ist mit Matthias Fischer männlich besetzt.
Dennoch wollen alle drei Unternehmen verstärkt Frauen in Führungspositionen bringen. Ein Bündel von Motiven zähle für die GSW, so Geschäftsführer Jochen Baudrexl. Er sehe hier eine gesellschaftliche Aufgabe, der sich ein kommunales Unternehmen widmen solle. Die GSW habe Nachholbedarf. Immerhin leitet seit kurzem eine Frau das Personalwesen.
Baudrexl sieht wie viele andere Teilnehmer der Auftaktveranstaltung auch rein praktische Gründe. Die Zahl der Bewerber um Ausbildungsstellen gehe zurück. Für die Zukunft könne es wichtig werden, auf Frauen zu setzen.
Diese Haltung teilt Dr. Franz-Josef Westhoff vom Lüner Unternehmen Aurubis. Es werde Zeit, mehr Frauen für technische Berufe und für Führungsaufgaben zu gewinnen.
Auf dem Weg dahin werden die Unternehmen mit der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft ihre Ist-Situation analysieren und individuelle Zielvereinbarungen festschreiben.