Kamen. Großalarm löste heute Abend der Austritt von giftigem Chlorgas im Freibad aus: Die Badegäste hatten das Bad längst verlassen, als gegen 19.40 Uhr das akustische und optische Signal des Warnsystems der Chlorgasanlage im Bad losging, woraufhin die beiden Schwimmmeister sogleich die Feuerwehr alarmierten. Löschzug I und II rückten mit einem Großaufgebot an, sperrten die Straße von der Einmündung Am Schwimmbad bis zur Straße Am Ufer und leiteten einen Gefahrguteinsatz ein. Gleichzeitig forderte die Polizei die Anwohner in der Nachbarschaft des Bades auf, die Fenster zu schließen.
Tatsächlich lag der Chlorgeruch deutlich in der Luft und wurde vom Wind durch die Straße getragen. Nachdem die Feuerwehr das Chlorgas zunächst mit Wasser aufgelöst hatte, gingen einige Männer unter Atemschutz und in Schutzanzügen in einen kleinen Raum neben den Umkleideräumen und drehten die Hähne der acht Chlorgasflaschen ab, die dort standen. Derweil hatte der Löschzug Methler einen Dekontaminationsplatz aufgebaut, in dem die Kollegen in ihren Schutzanzügen nach dem Einsatz gereinigt wurden.
Gegen 20.40 Uhr war die Gefahr schließlich gebannt. Wir haben im Bereich der Anlage Undichtigkeiten festgestellt, erklärte Einsatzleiter Rainer Balkenhoff. Man habe alle Chlorgasflaschen geschlossen und die Anlage elektronisch stabil geschaltet. Auch der Keller des Bades sei kontrolliert worden.
Es sei das erste Mal, dass sie einen Chlorgasaustritt erlebten, waren sich die Schwimmmeister der GSW einig. Es habe wohl in der Vergangenheit das ein oder andere Gefahrensignal gegeben, doch das habe sich glücklicherweise stets als Fehlalarm erwiesen.
Ob das Bad am Donnerstag geöffnet ist, war nach dem Einsatz unklar. Noch am Abend wollten sich Fachleute anschauen, woher die Undichtigkeit kommt und dann entscheiden, wie weiter zu verfahren sei.