Kamen. Zu viele Köche verderben den Brei glaubt der Volksmund. Dass derlei Sprüche häufig Unsinn sind, davon konnte man sich am Mittwoch auch im Jugendkulturcafé überzeugen.
Dort kam zwar nicht die dickflüssige Pampe auf den Tisch, sondern ein sehr raffiniertes Drei-Gänge-Menü. Am Herd und den Schneidbrettern war trotzdem ordentlich Betrieb.
Manche kochen eigentlich ungerne
Ich koche nicht gerne, erzählt die 14-jährige Astrid und schneidet Gemüse für den Vorspeisen-Salat. Ihnen sei langweilig gewesen, erzählt Freundin Vanessa, und da haben wir uns einfach angemeldet. Ähnlich erging es auch Lea und Adina, die im Gegensatz zu ihren Kolleginnen im Vorspeisenbereich aber mit reichlich Elan ans Werk gehen. Wir finden es lustig! Die beiden haben sich ganz dem Nachtisch verschrieben: Sie schneiden Erdbeeren und bereiten die Mascarpone-Creme vor. Die Gelatine allerdings macht einige Probleme. Wie bearbeitet man nur das schwabbelige Etwas in Wasser? Zur Klärung dieser Frage rückt Udo Neumann an, der den Jugendlichen auch sonst mit Tipps und Tricks weiter hilft. Neumann kommt vom Südkamener Kochclub Kochen mit Udo und hat die Veranstaltung geplant und vorbereitet.
Mit seinem Menü zwischen Salat und Nachtisch gibt es Putengeschnetzeltes mit Gemüse auf Reis verfolgt er dabei auch einen selbst auferlegten Erziehungsauftrag: Wir wollen den Kindern zeigen, dass es schnell und einfach ist, leckere Sachen zu machen. Es muss nicht immer Fast Food sein, so Neumann. Aber natürlich stehe auch der Spaß im Fokus. Zur Verstärkung hat er sich Max Pasalk aus dem Kochclub mitgebracht. Der flitzt hin und her und zeigt den Teilnehmern zum Beispiel, welches Messer sich am besten zum Schneiden von Paprika handelt und wann das Gemüse wirklich sauber ist.
Ganz nebenbei kann er sich noch über Astrid amüsieren, der ein Stück Grünzeug auf dem Brillenglas klebt. Spätestens da merken dann auch die beiden Kochfeinde Astrid und Vanessa: Kochen kann Spaß machen. Und wenn es auch nicht das Schälen und Schnibbeln ist, dann doch zumindest das Miteinander. Und lecker ists am Ende auch.
Neumann freut sich derweil über die rege Beteiligung und auf die drei weiteren Termine im Rahmen des Kamener Ferienfunkalenders. Denn auch in Heeren, Methler und Südkamen wird im August noch gekocht und hinterher selbstverständlich zusammen gegessen.