Die Kanadier sind wieder da

Die Kanadier sind wieder zu Gast im SportCentrum Kamen-Kaiserau. Genauer gesagt: 45 weibliche und männliche Athleten, das größte Aufgebot des Landes bisher,, bereiten sich seit Tagen hier auf die Olympischen Spiele in London vor. Dazu noch Trainer und Betreuer, so dass 75 Personen zu beherbergen sind. Bereits zum dritten Mal logieren die Leichtathleten aus Übersee hier. „Wir fühlen uns wohl“, drückte der kanadische Delegationsleiter Martin Goulet seine Zufriedenheit aus.

Die Bedingungen für sein Team sind stimmig: Absolute Ruhe, kurze Wege, gute Qualität der Sportstätten und vorzügliches Essen. „All das wissen wir zu schätzen und kommen immer wieder gerne nach Kaiserau. Alles ist recht familiär“, zählt Martin Goulet die Vorzüge auf.

Basislager Europa

2009, als die Kanadier im Vorfeld der Weltmeisterschaft in Berlin auf Quartiersuche waren und sich im SportCentrum umschauten, war die Wahl schnell getroffen. „Wir brauchten gar nicht mehr weiter suchen“, so Goulet weiter, „und so oft es geht, kommen wir wieder.“ Das ist bereits 2013 der Fall, wenn die WM in Moskau ansteht.. Der Vertrag ist längst fixiert. Der kanadische Leichtathletik-Verband betrachtet das SportCentrum als Basislager Europa. „Immer wenn die Kanadier in Europa bei Wettkämpfen an den Start gehen, wollen sie in Kaiserau logieren und sich hier vorbereiten“, klärt ergänzend dazu Winfried Vonstein, beim Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen Leistungssportkoordinator.

Kontakte über Winfried Vonstein

Vonstein, rund 20 Jahre auch Bundestrainer der deutschen Leichtathleten, hatte die Kontakte zu den Leichtathleten aus Kanada hergestellt. Er ist in den Tagen der WM-Vorbereitung auch ständig an der Seite der ausländischen Gäste.

Am gestrigen Freitag fand ein öffentliches Training auf dem Hauptplatz im SportCentrum Kamen-Kaiserau statt. Viele Neugierige säumten die blaue Tartanbahn und schauten dem Training der Kanadier zu. Da flitzte Jessica Zelinka über die Hürden, sie zählt im Siebenkampf zu den Medaillenhoffnungen in London wie auch Nikita Holder und Philicia George. Ebenso die Hammerwerferin Sultana Frizell. Der Sprintstaffel werden auch Chancen auf einen Podiumsplatz eingeräumt – sie weilte am Freitag zu Testläufen in Weinheim.

Nicht in Kaiserau ist die größte Medaillenhoffnung, Kugelstoßer Dylan Armstrong, der Vize-Weltmeister. Er bereitet sich in Portugal wegen des vermeintlich besseren Wetters vor. „Wenn er gewusst hätte“, frotzelte Winfried Vonsten, „wie subtropisch warm es derzeit bei uns ist, dann hätte er sicher auch hier sein Lager aufgeschlagen.“ Dienstag fliegen die ersten Athleten nach London, dann folgen weitere. In Kaiserau drückt man den kanadischen Athleten ganz kräftig die Daumen für Olympia.