Kamen. Den Charme der späten 70er Jahre versprüht das Lebensmittelgeschäft Netto an der Weststraße. Mehrmals wurden in den vergangenen Jahren Regale oder Kassen verrückt, um die Enge in den Gängen zu beseitigen. Echte Verbesserungen für die Kunden haben diese Nachbesserungen allerdings nie gebracht.
Inzwischen ist auch der integrierte Backshop verwaist. Der Raummangel in dem Lebensmittelgeschäft könnte aber schon bald passé sein. Wie der Discounter auf Anfrage mitteilt, soll der vorhandene Laden von jetzt rund 1000 Quadratmetern erweitert werden auf 1500 Quadratmeter.
Komplette Gebäudesanierung
Im Rahmen einer kompletten Gebäudesanierung möchte Netto die Fläche von Kik integrieren, sagt Unternehmenssprecherin Christina Stylianou. Eine Lösung, die sich anbietet, weil der Mietvertrag der 500 Quadratmeter großen Filiale an der Weststraße am 23. August endet und nicht verlängert wird, erklärt Kik-Sprecherin Janina Hoffmann.
Dem Vernehmen nach will das Unternehmen Kik in Kamen bleiben, weil das große Einzugsgebiet der Stadt die Attraktivität des Standortes ausmacht. Interesse hat der Textildiscounter offenbar an dem derzeit leer stehenden Ladenlokal des ehemaligen Videoverleihs am Edelkirchenhof. Im gesamten Komplex war in früheren Zeiten das Kemmer-Fachgeschäft untergebracht. Da die Verhandlungen mit der Unternehmerfamilie noch nicht abgeschlossen sind, will der Konzern zu konkreten Plänen und Zeiträumen derzeit keine Angaben machen.
Die Stadtverwaltung bestätigt, dass ihr seit einer Woche der Bauantrag der Firma Netto für die Zusammenlegung der vorhandenen mit der Kik-Fläche vorliege und die bauliche Veränderung in Prüfung sei. Wir begrüßen die Entwicklung im Einzelhandel und die Kooperation der Unternehmen ausdrücklich, erklärt Stadtsprecher Hanno Peppmeier und erinnert an die Klimmzüge, die notwendig waren, als sich das Lebensmittelgeschäft Rewe vor einigen Jahren ausweiten wollte und wie schwer es war, einen geeigneten Standort in der Innenstadt zu finden.
Die Stadt ist auch darüber informiert, dass Kik in Abstimmungsgesprächen mit Kemmer ist. Da es sich bei einem möglichen Umzug von Kik zum Edelkirchenhof nur um eine Neunutzung handelt, brauche es hier keine neue Genehmigung, so Peppmeier.
Leider konnten wir Karsten Kemmer gestern für eine Stellungnahme nicht erreichen.