Methler. Die AWO-Tochter DasDies-Service-GmbH, Betreiber der Radstationen im Kreis Unna, wird die von ihr bisher betriebene Radstation am Bahnhof Methler zwar nicht schließen, aber ihren Service erheblich einschränken. Das erklärte gestern Maciej Kozlowski, Geschäftsführer von DasDies, auf Anfrage unserer Zeitung.
Das Unternehmen reagiert damit auf eine Untersuchung der Horschler-Projektentwicklung, die festgestellt hatte, dass die AWO-Radstationen im Kreis nicht wirtschaftlich zu betreiben sind. Für Methler gab es den konkreten Vorschlag, die Einrichtung zu schließen.
Käfig-Lösung wird geprüft
Dies wird so nicht geschehen, erklärte Kozlowski gestern. Allerdings ist mit Ablauf der Radsaison im November eine Bewachung der abgestellten Räder durch die bisher dort tätigen zwei Mitarbeiter nicht mehr vorgesehen, auch der täglich anwesende Service-Techniker soll abgezogen werden.
Stattdessen soll es künftig während der Radsaison zweimal wöchentlich einen Servicetermin für Radreparaturen und ähnliches am Bahnhof in Methler geben. Wir werden dort dann mit unserem Werkstattwagen vor Ort sein, sagte Kozlowski. Außerhalb der Saison soll dieser Service immerhin noch einmal im 14tägigen Rhythmus angeboten werden. Ausschlaggebend für diesen Teilrückzug ist die bisher eher schlechte Annahme des bestehenden Angebotes. Im Schnitt registrierte man an der Radstation, die für 60 Räder ausgelegt ist, bislang sechs Dauernutzer, die eine Jahresgebühr entrichten, und zwischen fünf und zehn täglich wechselnden Gästen, die im Bewachungszeitraum von 8 bis 17 Uhr eine Tagesgebühr (1 Euro, bzw. 50 Cent ermäßigt) entrichten müssen. Die Jahreseinnahmen der Station bezifferte Kozlowski auf zwischen 750 und 1500 Euro. Entschieden zu wenig, um dauerhaft Personal vorzuhalten.
Dennoch prüft DasDies in Gesprächen mit dem Kreis Unna und der Stadt Kamen, ob am Standort Methler eine gesicherte Unterbringung von Rädern auch künftig möglich sein wird. Das allerdings setzt neben dem Zugang zu Fördertöpfen auch entsprechendes Interesse von Radnutzern voraus, sagte Kozlowski. Was ihm vorschwebt ist eine vergitterte, abgeschlossene Radstation mit automatisiertem Zugang. Für eine solche Lösung müsste man an dieser Stelle 15 000 Euro in die Hand nehmen, schätzt er. Sinn mache das aber nur, wenn man danach von einer Auslastung von rund 80% ausgehen könne. Legt man als Maßstab die derzeitige Auslastung von rund 20% zugrunde, erscheint diese Zielvorgabe mindestens ehrgeizig. Kozlowski sieht aber Vorteile: Im Gegensatz zur heutigen Situation stünde eine gesicherte Radstation dann 24 Stunden am Tag zur Verfügung!