Krankenhaus bekommt Dialysezentrum

Kamen. Mit der geplanten Klinikfusion soll sich perspektivisch auch das medizinische Angebot am Hellmig-Krankenhaus verbessern. So gibt es Pläne, künftig im Haus eine Dialysestation zu betreiben. Zwar nicht als Fachabteilung, aber als räumlich angeschlossene Einrichtung. Anbieter dieser Dienstleistung könnten Georg Wirtz und Christiane Pätzold werden. Die beiden Nephrologen (Fachärzte für Nierenheilkunde) betreiben derzeit mit 43 Mitarbeitern ein Dialysezentrum in der Westicker Straße.

Georg Wirtz bestätigte gestern „erste Verhandlungen“ und sprach von einem beiderseitigen Interesse. „Was uns anbetrifft, so stoßen wir hier an der Westicker Straße mit derzeit 20 Dialyseplätzen und einem umfangreichen Schichtbetrieb an räumliche und personelle Grenzen“, fügte er hinzu. Vorsorglich habe man daher auch eine langfristige Verlängerungsoption mit dem Vermieter nicht gezogen. „Wir gehen derzeit von einer möglichen Kündigung zum Jahreswechsel aus. Sollte es zu einer Einigung mit dem Träger des Krankenhauses kommen, wäre ein Wechsel als neuer Untermieter im Hellmig-Krankenhaus allerdings frühestens Mitte 2013 realistisch.“

Das Hellmig-Krankenhaus nutzt heute schon in Ermangelung einer eigenen Fachabteilung das Wissen und die medizinischen Einrichtungen des Dialysezentrums in der Westicker Straße. Zu fachlichen Beratungen, etwa bei der Entwässerung von Herzinsuffizienz, werden Wirtz und Pätzold häufiger ans Krankenhaus geholt. Patienten von dort werden von ihnen außer Haus in der eigenen Praxis behandelt. „Eine Einigung über den neuen Standort am Hellmig-Krankenhaus wäre daher für alle Beteiligten ein Gewinn“, meint Wirtz.

Als mögliche Fläche für die Dialyse-Abteilung bringen beide Seiten die derzeitige Küche des Krankenhauses im Untergeschoss ins Gespräch. „Aufgrund der ebenerdigen Anfahrtssituation und der Größe spricht einiges dafür“, sagt Krankenhaus-Geschäftsführer Norbert Vongehr, der durchblicken ließ, dass nach der Fusion keine eigene Küche mehr benötigt wird.

Allerdings gelte es, genau zu prüfen, ob „dieser Bereich für uns aus brandschutztechnischer und hygienischer Sicht geeignet ist, weil die Fläche vor dem Haus an dieser Stelle auch Wirtschaftshof des Krankenhauses ist“, so Wirtz. In jedem Fall werde ein Umbau seitens des Krankenhauses unumgänglich sein.
Wirtz und seine Partnerin wollen ihr Dialysezentrum am liebsten auf eine Fläche von 1000 Quadratmetern vergrößern und 40 statt bisher 20 Dialysegeräte einsetzen. Die dafür nötigen Investitionen in Höhe von geschätzt 1,5 bis 2 Millionen Euro, will Wirtz über Leasingmodelle finanzieren. Das Risiko scheint gering, denn die Zahl der Dialysepatienten steigt rapide.