Kamen. Reichlich Diskussionen hat es in der Vergangenheit gegeben um die Kamener Symbolfigur Kömscher Bleier.
Viele Bürger glauben eine Ahnung davon zu haben, wie das vier Meter lange, fast zwei Meter hohe und etwa 300 Kilogramm schwere stadthistorische Kunstwerk des 1993 verstorbenen Malers und Bildhauers Prof. Lothar Kampmann zu präsentieren sei.
Stahlstange oder Halbbogen?
Einigkeit herrschte dabei stets in einem Punkt: Der Fisch muss ans Wasser. Aber keineswegs so, wie es im Jahr 2008 dem Designer Manfred Jockheck und der Stadt vorschwebte: eingesargt in einer Glaspyramide. Wie aber kann man die Fisch-Skulptur zeigen? Soll sie auf einer Stange thronen, soll sie an einem Bogen hängen wie an einer Angel? Steht sie besser an der Seseke oder könnte sie über dem Wasser schweben?
Da es wieder neue Anläufe gibt, den Kömschen Bleier aufzustellen, hat die Stadtverwaltung jetzt die Witwe von Lothar Kampmann, Susanne Kampmann, kontaktiert, die das Urheberrecht für das Kunstwerk geerbt und ein Interesse daran hat, dass man bei der Präsentation des Bleiers im Sinne ihres verstorbenen Mannes handelt.
Die Idee vom Fisch in der gläsernen Vitrine habe sie vor ein paar Jahren furchtbar gefunden, sagt Susanne Kampmann. Dann hätte man ihn lieber geschrottet. Jetzt habe die Stadt ihr den aktuellen Vorschlag gezeigt, wonach der Fisch an einem Halbbogen über der Seseke hängt. Gegen das Aufhängen habe ich mich verwendet, macht Kampmann deutlich. Denn dann wirke der Bleier wie ein Fisch an der Angel. Kampmann favorisiert denn auch einen etwa zwei Meter hohen Halbbogen, auf dem der Fisch in Wassernähe auf der Böschung zwischen Mai- und Partnerschaftsbrücke sitzt und den Eindruck vermittelt, als könne er ins Wasser springen, wie sie sagt. Wasser speien, findet sie, müsse der Fisch nicht. Auch wenn er das damals im Postpark-Teich tat.
Kampmann erinnert sich, dass der Fisch, nachdem der Teich zugekippt worden war, in einer späteren Version auch schon kein Wasser mehr gespuckt habe. Das Wasser sei, sagt sie, in zarten Stahltropfen angedeutet worden.
Am kommenden Montag werden die Ideen über die zukünftige Präsentation des Kömschen Bleiers an der Seseke im Kulturausschuss vorgestellt und diskutiert und dann wird man vielleicht auch erfahren, wann der Fisch nun endlich zurückkehrt ans Wasser.