Kamen. Bis 1983 prägte der Bergbau Leben und Arbeit in Kamen. Wer heute, mehr als 30 Jahre nach der Schließung der Zeche Monopol, etwas über die Arbeit der Bergleute erfahren will, muss schon selbst einen Bergmann fragen.
Genau das möchte der Förderverein Monopol 2000 tun. Anlass ist die 140-Jahr-Feier des Grillo-Förderturms. Um das Jubiläum auf dem Zechengeleände am 28. September 2013 zu einer runden, unvergesslichen Sache zu machen, will der Verein Exponate und Bildmaterial aus längst vergangenen Zechentagen zusammentragen und setzt dabei auf die Unterstützung ehemaliger Kumpel.
Viele haben ein eigenes Bergbaumuseum im Keller, vermutet nämlich der Vorsitzende von Monopol 2000, Ulrich Marc. Eben jene Privatausstellungen sollen die Kamener dem Förderverein zur Verfügung stellen. Nein, nicht um Gegenstände oder Fotos aufzubewahren. Der Verein würde die Leihgaben gern zum Förderturm-Jubiläum zeigen.
Und so appellieren die Monopol 2000-Mitglieder an ehemalige Bergleute und/oder deren Familien: Stellt uns die Sachen zur Verfügung, es kommt alles wieder zurück! Knappenvereine und IGBCE haben ihre Unterstützung bereits zugesagt. Nun will der Förderverein auch die Siedlergemeinschaften ins Boot holen.
140 Jahre Grillo-Förderturm das muss gefeiert werden, das sind wir unserer Geschichte schuldig, sagt Manfred Wiedemann und macht darauf aufmerksam, dass vieles bekannt, manches auch niedergeschrieben worden ist über die bewegte Geschichte der Zeche Monopol. Aber diese Erinnerungen beziehen sich auf die letzten 50 Jahre, gibt er zu bedenken. Wie Bergleute vor dem Krieg oder während der Nazizeit lebten und arbeiteten, darüber wisse man wenig.
Den geschichtlichen Nachholbedarf hoffen die Monopol-Mitglieder bis zum Förderturm-Jubiläum aufarbeiten zu können und vertrauen dabei auf die Mithilfe der Kamener Bürgerinnen und Bürger.
Um sie in den kommen Wochen zu erinnern an den bevorstehenden stolzen Geburtstag des Industriedenkmals im Technopark, wird der Förderturm wieder mit einem beleuchteten Weihnachtsbaum dekoriert. Wie schon in den vergangenen Jahren steht der Baum auf der sogenannten Hängebank im Turm in rund zehn Metern Höhe. Die RAG habe versprochen, mit der Bergaufsicht zu reden, sagt Wiedemann. Die muss nämlich ihr Okay geben, ehe die Monopol 2000-Mitglieder aufs Gelände und auf den Turm dürfen, um dort den Baum aufzustellen.
Weihnachtsbaum erstrahlt im Turm
Und während die Beleuchtung in der Vergangenheit stets ein Problem darstellte, weil es keinen Strom gab auf dem Zechengelände, ist die Illumination in diesem Winter kein Thema. Da die Firma Minegas in Kürze mit der probeweisen Absaugung von Grubengas am Grilloschacht beginnt und die vor rund drei Wochen aufgebaute Anlage mit Strom versorgt werden musste, wurden Kabel verlegt. Die Minegas hat die Stromzufuhr für den Weihnachtsbaum zugesichert, freut sich Wiedemann.