3M investiert 10,5 Millionen

Kamen. 3M investiert weitere 10,5 Millionen in das Kamener Werk an der Edisonstraße. Dort sollen ab dem nächsten Jahr medizinische Wärmedecken für den Einsatz bei Operationen gefertigt werden. Die Vergabe der Produktion an Kamen ist auch Anerkennung für Flexibilität und Innovationsfreude der rund 300-köpfigen Belegschaft.

Das Werk brummt. 28 Millionen Stück neuartige Wundpflasterverbände werden pro Monat hier hergestellt, in drei Schichten an sieben Tagen pro Woche. Damit ist die bisher jüngste Investition voll aufgegangen. Auch das bringt dem Standort Bonuspunkte im Konzern wie auch das erfolgreiche Engagement bei Energieeinsparung, Abfallvermeidung und Optimierung von Produktionsabläufen. Im internen Wettbewerb addierte sich das zur neusten Investitionsentscheidung. 2,5 Millionen sollen in den Gesundheitsbereich für weitere Produktionsausweitungen fließen. Acht Millionen steckt 3M in eine komplett neue Fertigung.

Filterherstellung wird gestoppt

Aufgegeben wird dafür in Kamen die Produktion von Innenraumfiltern für Autos. Hier gehe der Trend zu einfachen statt hochwertigen Lösungen mit hohem Preisdruck auf dem Markt. 3M steigt aus diesem Feld deshalb aus und nutzt die entsprechende Halle für die Produktion der Wärmedecken für den Einsatz bei chirurgischen Eingriffen. Studien belegen laut 3M, dass das Auskühlen von Patienten auf dem OP-Tisch Infektionen, Gerinnungsstörungen und andere Komplikationen begünstigt. Die Wärmedecken inklusive spezieller Luftführung sorgen für optimale Temperierung.

Bisher produziert 3M die Decken nur in den USA, doch die Kapazitäten dort reichen nicht für den europäischen Markt. Der soll nach dem Umbau und der Ausrüstung der Halle sowie Schulung der Mitarbeiter von Kamen aus ab dem vierten Quartal 2013 bedient werden. Werkleiter Lutz Konze erwartet hier stark steigende Umsätze.

Der Produktionswechsel geht ohne Arbeitsplatzverluste von statten. Es gehöre ohnehin zu Unternehmensphilosophie, Mitarbeiter flexibel einzusetzen, so Stefan Schulz, ehemals Werksleiter in Kamen und heute Produktionsdirektor für alle zehn deutschen 3M-Werke. Es sollen mit der neuen Fertigung sogar 15 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.

Die 2005 gestartete Produktion von Kommunikationskomponenten bleibt in Kamen erhalten, ebenso die von Beginn an hier beheimatete Schleifmittelherstellung.

Stolze Umsatzziele

Beim Wachstum der Produktion im Gesundheitsbereich, die schon jetzt 70 Prozent des Umsatzes ausmacht, plant Lutz Konze auch bauliche Erweiterungen. 3M hat für Kamen ehrgeizige Ziele formuliert: Bis 2019 soll der Umsatz im Vergleich zu 2011 fast verdoppelt werden.