Kamen. Um knapp 200 Euro wird das Jahr 2013 für eine vierköpfige Musterfamilie in der Stadt teurer, als das laufende Jahr. Der Rat der Stadt beschloss gestern die neuen Gebühren inklusive einer kräftigen Anhebung der Grundsteuer B für das private Wohnen um 96,97 Euro für Familie Mustermann. In etwa gleicher Höhe steigt zusätzlich der Preis für einen Durchschnittshaushalt, der Strom von den Gemeinschaftstadtwerken bezieht.
Mit der Grundsteueranhebung, die Mieter wie Eigenheimnutzer gleicher Maßen trifft, setzt der Rat den Beschluss zur zehnjährigen Haushaltssanierung um für das neue Jahr. Mit nun 580 Punkten reiht sich Kamen ein auf einem Niveau mit Lünen und Schwerte, bleibt aber deutlich unter den Festsetzungen in Bönen (610), Unna (795) und Selm (825). Niedriger als in Kamen bleibt der Hebesatz in Bergkamen, Werne und Fröndenberg (450), sowie in Holzwickede (415). Der Kreisdurchschnitt liegt knapp über dem Kamener Satz (590).
Alle anderen Gebühren hält die Stadtverwaltung für 2013 stabil. Anders als in Bergkamen verteuert sich der Abfall hier nicht, obwohl Müllverbrennungskosten ansteigen und auch die Wertstofftonne zusätzlich Geld kostet. Straßenreinigung und Winterdienst bleiben stabil, während zum Beispiel Bergkamen hier Anhebungen wegen teurer vergangener Winter vornimmt. Beim Abwasser senkt die Stadt kalkulatorische Zinssätze ab, um Gebührenstabilität auch hier zu ermöglichen.
Grüne korrigieren Haltung
Er sei sehr erleichtert, dass es gelungen sei, die Gebühren stabil zu halten und keine weitere Belastung zusätzlich zur Grundsteuer festzusetzen, kommentierte Bürgermeister Hermann Hupe gestern im Rat die Gebührenbeschlüsse. Die Grünen korrigierten dabei ihre bisherige Haltung zur Grundsteuer. Klaus-Bernhard Kühnapfel: Auch wenn wir nur zwischen Pest und Cholera entscheiden können ist es ehrlicher und besser, jetzt die Grundsteuer anzuheben, als weiter Kassenkredite anzuhäufen und zukünftige Generationen zu belasten.