Bleier bekommt Platz an der Seseke

Kamen. Der Kömsche Bleier in der Nachbildung von Lothar Kampmann soll bis Ende Mai über der Seseke schwebend einen neuen Platz erhalten haben. Der Kulturausschuss stimmte gestern mit großer Mehrheit für den Standort und legte sich bei den Befestigungsdetails fest.

Bürgermeister Hermann Hupe erinnerte vor dem Votum daran, der Standort an und über der Seseke sei vielfach aus der Bürgerschaft geäußert worden, auch von der Bürgergruppe, die sich finanziell für die Sanierung des Objektes engagiert hatte. Mit der Witwe Lothar Kampmanns habe man zweimal beraten. Sie begrüße den Standort und wünsche sich zudem, den Bleier ihres verstorbenen Mannes in Fließrichtung zur Seseke aufzustellen – und nicht parallel zur Partnerschafts- oder Maibrücke.

Wunsch der Künstlerwitwe betont

Sie habe ausdrücklich betont, so Hupe, dass sie in der Befestigung durch eine schräg gestellte Stange mit Befestigung am Ufer keine Verfälschung der Arbeit ihres Mannes sehe. Diese Sorge hatte zuletzt der Kulturkreis Kamen in einem Schreiben an die Verwaltung betont und angeregt, vor der Wahl einer solchen Befestigung über einen anderen Standort nachzudenken. Eine senkrechte Befestigung im Flussbett hatte der Lippeverband ausgeschlossen.

Fast einstimmig entschied sich der Ausschuss, den Vorstellungen der Witwe des Künstlers zu folgen. Der Standort sei gut, eine Realisierung vor dem Partnerschaftsjubiläum Ende Mai mache Sinn, betonte Joachim Eckardt für die SPD. Fraktionskollege Kaya Gercek begeisterte sich für diese Lösung. Er sei als Kind beim Spielen im Postpark mit dem Bleier groß geworden. Der neue Standort sei großartig, die Ausrichtung eine gute Lösung.

Für die CDU neigte Franz-Hugo Weber zwar dem Standort, aber eher einer anderen Ausrichtung des Fisches zu, quer zu der Blickrichtung von den benachbarten Brücken. Für die Linke dagegen teilte Klaus Goehrke die SPD-Position, für die Grünen schloss sich Alexandra Möller an. Sie betonte, es sei wichtig, dem Wunsch aus der Familie des Künstlers zu folgen.

Die Stadt will nun die Realisierung im Frühjahr vorantreiben. Die Stadt werde zwar mit Handdiensten aushelfen, die Grundkosten aber werde der Lippeverband tragen, so Hupe. Auch um das Werk vor Vandalismus zu schützen sei daran gedacht, den Bleier bei Nacht anzustrahlen.

Ständchen geplant

Musikschulchef Alexander Schröder kündigte spontan an, dem Bleier ein Ständchen zu bringen, weil die Musikschule sich ohnehin in das Partnerschaftsfest einbringe. Der Doppelgeburtstag der Partnerschaften mit Montreuil-Juigne und Ängelholm soll neben der Partnerschaftsbrücke einen nach langer Pause wieder öffentlich präsentierten Bleier erleben.