Methler. Das Thema Forensikansiedlung in der unmittelbaren Nachbarschaft hat die Bürger in Methler in der Breite noch gar nicht erreicht, so Ortsvorsteher Ulrich Klein. Vermutlich hätten viele bis zur jüngsten Wende in Lünen geglaubt, dass es sich hier um ein reines Ablenkungsmanöver handelt, glaubt er.
Dass Lünen Widerstand gegen eine Forensik aufgibt und sogar den Standort Erlensundern statt des Viktoria-Geländes favorisiert, irritiert auch ihn. Zumal der Vorschlag im November ohne Vorwarnung quasi vom Himmel gefallen sei, nun aber bis Januar eine Entscheidung eilig gefällt werden soll. Er unterstütze die ablehnende Haltung des Bürgermeisters: Als Ortsvorsteher kann man über so eine Entwicklung nicht glücklich sein.
Die Stadt Lünen widersprach gestern zudem Informationen, eine Erschließung brauche Dortmunder oder Kamener Flächen. Das sei auch auf Lünener Gebiet möglich, so der dortige Bürgermeister. Widerstand aber zeichnet sich ab. Sollte es auf eine Lösung im Erlensundern hinauslaufen, werden wir uns nicht einfach fügen, kündigte Dortmunds Oberbürgermeister Ulrich Sierau an. Im Stadtteil Lanstrop formiert sich Widerstand, wollen Bürger eine Bürgerinitiative ins Leben rufen. Eine Bürgerversammlung zum Thema ist für Dienstag, 18. Dezember, in der Gaststätte Weber in Lünen-Niederaden ab 19 Uhr geplant. Eingeladen hat der Vorsitzende des dortigen SPD-Ortsvereins.
Auch die Kamener Politik formiert sich. Forensik müsse sein, das Verfahren aber sei nicht in Ordnung. Er sei verwundert über die Sorglosigkeit der Landesregierung im Umgang mit Empfindungen der Bürger, so der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Rainer Fuhrmann. Der Standort in einem Naherholungsgebiet mit Nähe zu Wohnbebauung sei ungeeignet.
Die Planung in einem Grünbereich statt einer integrierten Lage kritisiert für die Grünen Andreas Dörlemann, mahnt aber auch eine sachliche Debatte an, ohne Emotionen anzuheizen. Dem schließt sich die Linke an, die aber ebenfalls die Fläche kritisch geprüft wissen will. Für die FDP stört David Thomas Karnas, dass bis heute örtliche Politik nicht informiert worden sei. Das sei schlechter Stil.
Deutliche Kritik gibt es an der Nachbarstadt Lünen, die Kamener und Dortmunder Interessen ignoriere und ausschließlich dem Floriansprinzip folge.