Reinere Luft als Weihnachtsgeschenk

Kamen. Am 24. Dezember tritt der Kamener Luftreinhalteplan in Kraft. In Kooperation von Stadt und Bezirksregierung Arnsberg wurde ein Konzept erarbeitet, um die Schadstoffbelastung zu senken.

Überhöhte Stickstoffdioxid-Werte in der Bahnhofstraße hatten zum Handeln gezwungen. Die Ursachenforschung ergab: Wie aufgrund der Lage des Belastungsschwerpunktes in einer Straßenschlucht zu vermuten war, ist der Straßenverkehr Hauptverursacher für die überhöhten Werte. Deshalb zielen die Maßnahmen des Luftreinhalteplans auf eine Reduzierung der verkehrsbedingten Belastungen ab.

Passivsammler löste Projekt aus

Um die Belastung mit Stickstoffdioxid in der Bahnhofstraße einzudämmen ist die für den Lkw-Durchgangsverkehr gesperrt und eine Tempo-30-Zone eingerichtet worden. Damit soll die Bahnhofstraße verkehrlich entlastet werden.

Weiterer zentraler Ansatzpunkt ist, so die Bezirksregierung, die kontinuierliche Umrüstung der ÖPNV-Busflotte auf schadstoffärmere Fahrzeuge. Dadurch soll sich der Schadstoffausstoß nicht nur in der Bahnhofstraße, sondern im gesamten Stadtgebiet verringern.

Auch weitere im Plan festgelegte Maßnahmen, wie z. B. die Optimierung von Ampelsteuerungen auf bestimmten Hauptverkehrsstraßen, die Beachtung von Umweltstandards bei der Vergabe von Bauaufträgen und ÖPNV-Dienstleistungen sollen sich auf das gesamte Stadtgebiet schadstoffreduzierend auswirken. Das gilt auch für Maßnahmen, die das Mobilitätsverhalten zu Gunsten einer umweltschonenderen Fortbewegung verändern sollen..

Zur Kontrolle der Wirkung der ergriffenen Maßnahmen werde die Stickstoffdioxidmessung in der Bahnhofstraße auch weiterhin fortgeführt, teilt die Bezirksregierung mit. Sollten Messungen im Jahr 2013 belegen, dass die Stickstoffdioxidbelastung weiterhin nachhaltig überschritten ist, würden weitere kurzfristig wirkende Aktivitäten entwickelt.

Allerdings lehnte Bezirksregierung und Land zusätzliche Messungen an weiteren hoch frequentierten Straßen ab. Dies hat inzwischen die Stadt auf eigene Kosten unter andrem an der Lünener Straße eingeleitet.

Der Entwurf des Luftreinhalteplanes lag bis zum 16. Oktober öffentlich aus. Bis zum 30. Oktober – da endete die formale Frist dazu – waren keine Anmerkungen von Bürgern vorgetragen worden. Nun wird die Endfassung des Luftreinhalteplan Kamen nochmals – aufgrund der Weihnachtsfeiertage mit einer verlängerten Frist – vom 24. Dezember bis zum 18. Januar sowohl bei der Stadt Kamen, als auch bei der Bezirksregierung Arnsberg öffentlich zur Einsichtnahme ausgelegt. Die Gründe und Erwägungen, auf denen die getroffenen Maßnahmen beruhen, sind in dem Luftreinhalteplan dargestellt.