Hommage an die Weiblichkeit

Kamen. „Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht!“, lautete das Motto des diesjährigen Neujahrskonzerts am Dienstagabend in der Konzertaula, zu dem die Großpolnische Philharmonie Kalisch in der Stadt gastierte.

„Ohne Frauen gäbe es keine Konzerte“, formuliert Orchesterleiter Volker Schmidt-Gertenbach mutig seine These. Sie basiert auf dem Argument, dass der Großteil der Konzertbesucher meist weiblich ist. Zwar gäbe es auch Männer im Publikum, diese würden aber nur von ihren Frauen mitgeschleppt. Das Neujahrskonzert ist somit ein musikalisches Dankeschön an das weibliche Geschlecht.

Fast ausnahmslos nahmen die einzelnen Lieder des Programms Bezug auf das Motto des Abends. „Dazu mussten wir Stücke wählen, in denen Frauen mit Tönen umschmeichelt und verehrt werden“, erklärt Sänger Patrick Rohbeck dem großen Publikum. Beispiele waren „Dunkelrote Rosen bring ich, schöne Frau“ aus der Operette „Gasparone“ von Carl Millöcker und die Komposition „Wein, Weib und Gesang“ von Johann Strauß (Sohn). Insgesamt boten die rund 50 Musikerinnen und Musiker eine bunte Mischung verschiedenster Stücke rund um die Frau. Werke der Komponisten Emmerich Kálmán, Carl Maria von Weber und Franz von Suppé komplettierten die Hommage an das weibliche Geschlecht.

Alle sollten glücklichnach Hause gehen

Nicht nur im Publikum, sondern auch auf der Bühne waren Frauen stark vertreten. Die Hälfte der Orchestermitglieder ist weiblich. „Unter den Streichern sind die Frauen sogar in der Überzahl“, weiß Orchesterleiter Schmidt-Gertenbach. Der Solist des Abends allerdings war ein Mann. Bariton Patrick Rohbeck wurde dem Publikum von Volker Schmidt-Gertenbach als „Geheimwaffe“ vorgestellt. Seine Talente beziehen sich nicht nur aufs Singen. Er ist gleichzeitig ein fantastischer Schauspieler und Moderator. Am Dienstagabend leitete er auf humorvolle Art durch das abwechslungsreiche Programm. An ausgewählten Stellen untermalte er die Kompositionen mit seiner ausdrucksvollen Bassstimme.

Völlig unabhängig vom Geschlecht stellte das Orchester eine harmonische Einheit dar, die dem Start ins neue Jahr gewissen Glanz verlieh und beim Publikum große Begeisterung hervorrief. „Unser Ziel ist es, dass die Zuschauer glücklich nach Hause gehen“, sagt Schmidt-Gertenbach. Die Antwort auf diesen Wunsch fand sich im Applaus der Gäste.