Sparkassen wachsen langsam zusammen

Kamen. Die Sparkasse Kamen ist Vergangenheit. Seit dem Jahreswechsel meldet sich bei Anrufen die Sparkasse UnnaKamen, erste Kunden haben schon EC-Karten mit diesem Aufdruck. Abgewickelt aber ist die Fusion der beiden Nachbarsparkassen bei weitem noch nicht.

Der neue Telefonservice tut sich noch schwer, mit dem Vorzimmer von Sparkassendirektor Bernd Wenge zu verbinden, den man erst nach einigem virtuellen Blättern findet. Für Bernd Wenge ändert sich die Position. Bisher war er Vorstandsvorsitzender, nun ist er nur noch Vorstandsmitglied, das aber für ein deutlich größerer werdendes Geldinstitut. Sein bisheriger Vorstandskollege Stefan Alt verliert die Vorstandsmitgliedschaft, bleibt aber in verantwortlicher Position im neuen Unternehmen.

Abläufe liegen im Zeitplan

Die Fusion laufe hervorragend, man liege im Zeitplan, es bleibe aber viel zu tun, bis die technische Verschmelzung vollzogen ist, so Wenge. Die Personalüberleitung sei vollzogen, mit voller Besitzstandswahrung für alle Mitarbeiter. Offen ist noch, wer von denen künftig wo sitzen wird. Eine Personalie steht fest: Oliver Dick, bisher als Marktbereichsleiter für alle Standorte der Sparkasse in Kamen zuständig, wechselt nach Unna.

Bernd Wenge bleibt zuständig für seinen bisherigen Aufgabenbereich. Er werde auch sein Arbeitszimmer in Kamen behalten, wenn er auch vor allem in den letzten Wochen mindestens ebenso häufig in Unna weilte. Er will sich auch weiter an der Spitze des Gewerbevereins der Innenstadtkaufleute engagieren, sofern denn die Mitglieder ihn weiterhin in diese Funktion wählen.

Die Fusion schaffe viel Arbeit. „Wir versuchen das alles so schnell wie möglich zu organisieren“, betont Wenge. Ihm gehe es darum, auch für die Kunden die Übergangszeit kurz zu halten. Trotzdem kann er noch nicht sagen, wie die Umstellung von Kontonummern und Bankleitzahl von statten gehen wird und welcher Aufwand auf Kunden zukommt. Er wisse, dass diese Frage besonders interessiere, doch die Klärung stehe noch aus.

EC-Karten, die aktuell wegen Fristablauf der alten Karten herausgegeben werden, tragen den neuen Banknamen, nennen aber keine Bankleitzahl auf der Rückseite, um die Verwirrung nicht noch zu vergrößern.

Offen ist auch noch, was der Vorstand der neuen Sparkasse künftig verdient. Die Debatte darum hat SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück angeheizt. Diese Entscheidung treffe der Aufsichtsrat, so Wenge. Allerdings folgen die Gremien meist den Verbandsempfehlungen und die sehen eine Staffelung nach Größe der Sparkasse vor, die im Zuge der Fusion wächst. Bisher verdient der Unnaer Sparkassenchef 306000 Euro, der Kamener 250000.