Kamen. Noch im Frühjahr soll die Fusion der drei DRK-Ortsvereine Kamen-Mitte, Heeren-Werve und Methler formal vollzogen werden. Doch schon heute rücken die Rotkreuzler nach dem verheerenden Brand des DRK-Heimes an der Kämerstraße notgedrungen enger zusammen.
Das meiste hat das Feuer in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag vergangener Woche vernichtet. Immer mehr erhärtet sich dabei die Vermutung, dass es sich um einen Fall von Brandstiftung handelt. Die genaue Schadenshöhe ist noch nicht ermittelt. Ausrüstung und Material, darunter auch Defibrillatoren, in einem fünfstelligen Gesamtwert müssen ersetzt werden, so der Vorsitzende des betroffenen DRK-Ortsvereins Kamen-Mitte, Volker Rump.
Versicherungsschaden
Vieles davon werde die Versicherung übernehmen, aber eben nicht alles. Umso mehr freuen wir uns über die große Anteilnahme aus der Bevölkerung, so Rump. So habe ein Spender bereits größzügig finanzielle Hilfe in vierstelliger Höhe angeboten.
Das Gebäude an der Kämerstraße hätte das DRK ohnehin Ende Februar räumen müssen. Auf dem Grundstück, das das DRK an die die Holzwickeder Firma P-hochzwei verkauft hat, soll ein neues Gebäude mit insgesamt 16 Eigentumswohnungen samt Tiefgarage entstehen. Dies bestätigte gestern der Architekt des Unternehmens Peter Nittka auf Anfrage. Es habe bereits Abstimmungsgespräche mit der Stadt Kamen gegeben. Die Entwürfe seien derzeit in der Endplanung. Wir wollen hier eine auch architektonisch anspruchsvolle Lösung präsentieren, sagte Nittka. Die Wohnungen, zwischen 55 und 70 Quadratmeter groß, sollten altersgerecht, barrierefrei und von gehobener Ausstattung sein. Der Baukörper ist zweigeschossig zuzüglich Dachausbau geplant. Die Etagen sollen auch über zwei Fahrstühle erreichbar sein. Mit der Vermarktung will P-hochzwei noch im Februar beginnen.
Den Erlös aus dem Grundstücksverkauf und weiteres Eigenkapital will das DRK nach Auskunft von Rump als Grundstock für die Finanzierung eines neuen DRK-Heimes nutzen. Man sei diesbezüglich in sehr guten Gesprächen mit einem Besitzer, der eine geeignete Immobilie im Innenstadtbereich veräußern wolle.
Neues Zuhause gesucht
Namen wollte Rump nicht nennen. Es handele sich aber um ein rund 1000 Quadratmeter großen Baukörper, der ausreichend Platz für den Fuhrpark des gesamten DRK biete und genug Räumlichkeiten für Aktivitäten und Mitarbeiter, möglicherweise sogar für Blutspendeaktionen. Sollte man sich nicht mit dem Verkäufer einigen können, wäre eventuell sogar ein kompletter Neubau denkbar, so Rump. Konkrete Pläne gebe es diesbezüglich aber nicht.