Kamen. Seit 1913 eine starke Gemeinschaft für Kamen mit diesem Slogan macht die KIG, die Kamener Interessengemeinschaft der Gewerbetreibenden, aufmerksam auf ihren 100. Geburtstag.
Den möchte sie in diesem Jahr 100 Tage lang mit verschiedenen Aktionen, Veranstaltungen und attraktiven Gewinnen mit Bürgerinnen und Bürgern feiern. Das Jubeljahr beginnt mit dem Frühlingsmarkt Ende April, sein Finale wird geräuschvoll: Das gestaltet Anfang August die Gilde der Marktschreier.
Zu einem 100. Geburtstag sind historische Daten natürlich unerlässlich: Der Vorläufer der KIG, der Verkehrsverein Kamen (VVK) wurde am 21. Juli 1913 im Hotel König von Preußen gegründet. Ursprünglich sollte er Verkehrs- und Verschönerungsverein Kamen heißen. Im Gründungsmonat hatte der Verein bereits 157 Mitglieder, im Dezember 1913 waren es schon rund 250 bei damals knapp 11 000 Einwohnern Kamens.
157 Mitglieder im Gründungsjahr
Seit seiner Gründung bemühte sich der VVK um verkehrstechnische Fragen. Neben den geforderten Straßenbahnlinien in die heutigen Stadtteile, wollte man den schienengleichen Bahnübergang an der Unnaer Straße (Glückauf-Schranke) durch eine Unterführung aufheben. Auch der Bahnhof sollte näher an die Innenstadt gelegt werden.
Der Erste Weltkrieg brachte die Aktivitäten des Verkehrsvereins fast ganz zum Erliegen. 1919 nahm er dann seine Arbeit wieder auf. Neben der Forderung nach einer Stromversorgung der Stadt stand insbesondere die Behebung der Wohnungsnot auf dem Programm. Darüber hinaus rief der Verkehrsverein schon zur Gründung eines Heimatmuseums auf. Zu diesem Zweck ist 1919 ein Museumsausschuss und 1923 ein Heimatverein als Unterabteilung des VVK gebildet worden. Der Strom kam dann im Dezember 1920 und das Museum 1928. Während der NS-Zeit und des Zweiten Weltkrieges ruhten die Aktivitäten des VVK. Auch in der Wiederaufbauphase und während der Wirtschaftswunderjahre blieb der VVK im Hintergrund. Erst am 17. Oktober 1956 wurde er wiederbelebt. Zugleich ging der Gewerbeverein Kamen im VVK auf. Und am 20. März 1957 wurde der VVK in Heimat- u. Verkehrsverein Kamen umbenannt und griff damit den Heimatgedanken der 20er Jahre wieder auf. Seit 1960 ist die Stadt Kamen wieder Mitglied im HVV. Als eigenständiger Verein im HVV bildete sich schließlich im Jahr 1977 die KIG, die Kamener Interessengemeinschaft der Gewerbetreibenden.