Kamener radeln gerne und weit

Kamen. Den Titel fahrradfreundliche Stadt trägt Kamen auch nach der Mobilitätsanalyse in der Stadt zu Recht. Zwar ist der Anteil mit dem Auto zurück gelegter Wege hoch, aber eher geringer als in Vergleichsstädten. Ausbaupotenzial aber gibt es nach Auswertung der Studie auch beim Fahrradnetz in Kamen weiterhin.

Viele Verbesserungsvorschläge

Kathrin Henninger trug für das beauftragte Ingenieurbüro die Ergebnisse der Befragung vor. 3000 zufällig ausgewählte Haushalte waren angeschrieben worden. 575 Rückläufe seien ausreichend für eine statistisch relevante Darstellung. Die Teilnehmerstruktur entspreche auch der Wohnverteilung in der Stadt. Die Altersstruktur passte nicht exakt auf die Bevölkerungsstruktur. Es gebe aber genug Aussagen zum Verkehrsverhalten junger Kamener, um auch auch deren Mobilitätsverhalten abzubilden.

1266 Personen tauchen in den Angaben auf. Sie legten an den erfassten Tagen 3766 Wege zurück. Drei Wege pro Person und Tag liegen im erwarteten Bereich, die Mobilität der Kamener liegt leicht unter der in vergleichbaren Städten.

61,9 Prozent der Wege wurden mit dem Kraftfahrzeug zurück gelegt, 13,3 per Rad, 15,7 zu Fuß und 9,1 mit dem Öffentlichen Personennahverkehr. Der Radverkehr liegt damit über dem Durchschnitt. Steigerungspotenzial sieht Kathrin Henninger hier noch. Mit ihren Antworten gaben Kamener auch noch viele kleine Verbesserungsvorschläge gerade für den Radverkehr ab, von Wünschen nach zusätzlicher Bordsteinabsenkung bis zu Ausleuchtung von Wegen.

Ein auffallendes Ergebnis: In Kamen werden auch noch vergleichsweise lange Strecken bis zu 7 km mit dem Rad zurück gelegt. In anderen Städten liegt die Grenze niedriger. Der KFZ-Anteil in Kamen sei hoch, aber nicht sehr hoch. Da 67 Prozent der Wege zur Arbeit jenseits der Stadtgrenzen enden, kommen hier Fahrräder oft nicht in Frage. 28,7 Prozent der Wege dienen dem Weg zur Arbeit oder dienstlichen Zwecken. 31,2 Prozent erfordern Einkauf oder Besorgungen. Zunahmen gibt es offenbar beim motorisierten Transport von Kindern im Hol- und Bringservice der Eltern.