Gerda Kieninger zu Gast bei AsF Stadtverband

Gerda Kieninger, SPD-Landtagsfraktion, zu Gast bei AsF Stadtverband Kamen
Gerda Kieninger, SPD-Landtagsfraktion, zu Gast bei AsF Stadtverband Kamen

Zahlreiche Frauen verfolgten am Mittwoch die Ausführungen Gerda Kieningers, Mitglied des Landtags NRW und frauenpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. Der AsF-Stadtverband hatte zum Thema „Entgeltgleichheitsgesetz“ eingeladen. Mit Gerda Kieninger hatte der Vorstand eine kompetente Referentin gefunden. Sie machte gleich zu Beginn ihrer Ausführungen deutlich: Männer und Frauen sind gleichberechtigt; das steht so seit 62 Jahren im Grundgesetz. Trotzdem erhalten sie nach wie vor im gleichen Job nicht immer das gleiche Geld.

Der Grundsatz des gleichen Entgelts bei gleicher bzw. gleichwertiger Arbeit für Frauen und Männer ist seit 1957 in den Römischen Verträgen, Art. 119, der Europäischen Union verankert. Mit der Unterzeichnung des Amsterdamer Vertrages 1997 verpflichtet sich Deutschland die Entgeltgleichheit sicherzustellen. Trotzdem hat die Realität gezeigt, dass Frauen immer noch 22 Prozent weniger als Männer verdienen.

Die alten Argumente der Arbeitgeber, Männer sind die Ernährer der Familien, haben die besseren Vorraussetzungen und die bessere Ausbildung, sind heute nicht mehr maßgeblich. Sehr oft haben Frauen die besseren Schul- oder Studiumsabschlüsse als Männer, werden aber bewusst niedriger eingestuft.
Aber auch das Bewusstsein der Frauen muss sich ändern, Mädchen auch die Möglichkeit aufgezeigt werden, „Männerberufe“ zu ergreifen.

Laut Gerda Kieninger müssen Frauen noch 160 Jahre warten, bis sie durch „normale“ Verhältnisse das gleiche Einkommen haben werden wie Männer. Gerade der Equal Pay Day soll immer wieder der Öffentlichkeit die Situation der Frauen bewusst machen. Frauen müssen bis zum 22. März des darauf folgenden Jahres länger arbeiten, um bei gleicher bzw. gleichwertiger Arbeit das Jahreseinkommen der Männer zu erreichen.