„Der wachsende Steg“ an der Seseke wird im Frühjahr 2014 eröffnet

Der wachsende Steg
Der wachsende Steg

Das Kunstprojekt an der Seseke „Der wachsende Steg“ wird im Frühjahr 2014 mit allen Partnern offiziell eingeweiht. Den genauen Eröffnungstermin will Urbane Künste Ruhr, die zusammen mit dem Lippeverband und der Stadt Kamen dieses Projekt realisiert, in den nächsten Wochen festsetzen.

„Der wachsende Steg“ soll die „ÜBER WASSER GEHEN – land gewinnen“ entlang der Seseke dauerhaft ergänzen. Die Idee und die Umsetzung erfolgt durch das „Bureau Baubotanik“. Gepflegt werden die lebenden Pflanzen durch Schüler der Gesamtschule..

Die Stuttgarter Architekten und Künstler Hannes Schwertfeger und Oliver Storz sind das Bureau Baubotanik und widmen sich ganz dem ungewöhnlichen Feld der baubotanischen Konstruktionen. Dabei werden lebende Pflanzen mit herkömmlichen Bauteilen derart miteinander kombiniert, dass durch Verwachsungen eine tragfähige Struktur entsteht.

Für einen Abschnitt der Seseke nahe der Fünf-Bogen-Brücke in Kamen haben sie ein solches lebendiges Bauwerk in Form eines ca. 18 m langen Steges geplant, der sich vom Gelände der Gesamtschule Kamen bis zum neuen Radweg an der jüngst umgebauten Seseke zieht. Dabei quert er den Streifen mit „Abstandsgrün“ der lange die Grenze zum ehemaligen Abwasserkanal war und setzt damit auch ein Zeichen zur Rückeroberung solcher Räume. Die gepflanzten Roteichen werden im Frühjahr 2014 beginnen zu blühen und mit der Zeit das Gerüst vollständig einnehmen. Der Ansatz formuliert gleichzeitig eine botanische und urbane Vision und verknüpft Natur mit Technik mehrschichtig. Das Visionäre ist in der Baubotanik mit dem konkret Begreifbaren kombiniert.

Die Gesamtschule wird das Projekt mittels verschiedener Arbeitsgemeinschaften in den Unterricht integrieren und über mehrere Jahre begleiten. Die Schüler übernehmen dann Teile der Pflege des wachsenden Stegs und sind an der Datenerhebung und Auswertung baubotanischer Langzeitversuche im dazugehörigen baubotanischen Lehr- und Forschungspark beteiligt. So erfahren sie vieles über den Umgang mit Ökosystemen in urbanen Räumen. „Der baubotanische Ansatz zeigt Möglichkeiten auf, Natur und Technik, Kunst und Architektur im übertragenen und tatsächlichen Sinne zu verknüpfen“, erläutern die Architekten Oliver Storz und Hannes Schwertfeger vom Bureau Baubotanik. „Wir möchten ökologische, ästhetische, soziale, philosophische, planerische und technische Aspekte in unsere Werke einbinden und so tragfähige Lösungen für die Zukunft entwickeln und gesellschaftliche Lernprozesse initiieren.“