Familienbüro soll im Herbst öffnen

Wo gibt es für mein Kind einen Kita-Platz? Welche Freizeitangebote stehen für den Nachwuchs bereit? Und wie finde ich eigentlich einen zuverlässigen Babysittter? – Die Stadt Kamen will im Herbst ein Familienbüro eröffnen – als Anlaufstelle für Paare und Alleinerziehende mit Kindern. Im Jugendhilfeausschuss nannte Verwaltungsmitarbeiterin Sabine Köhler erste Details.

Zu finden sein wird das Kamener Familienbüro – ob’s bei diesem Namen bleibt, ist noch offen – im Erdgeschoss des Rathauses, nahe dem Bürgerbüro. Denn die Gelegenheit ist günstig: Das Jobcenter zieht um in den Neubau nebenan; es gibt also Platz. Einmal pro Woche soll das Familienbüro öffnen, an einem Nachmittag von 15 bis 18 Uhr. Klingt – fürs erste – nach wenig. Aber die Stadt hat das Problem, dass sie die neue Aufgabe mit dem vorhandenen Personal stemmen muss: Neue Stellen bleiben in Zeiten knapper Kasse nur ein Wunsch.

Bei Bedarf über Ausbau reden

Gleichwohl soll es einen Ausbau des Angebotes beim künftigen Familienbüro geben, wenn denn der Bedarf da ist. Wie das gehen soll? Durch das Einbinden öffentlicher wie auch privater Gruppen, Vereine, Institutionen, die sich in der Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Kamen engagieren.

Und solche freien Träger sind es auch, die CDU-Politikerin Ina Scharrenbach im Blick hatte, als sie Zweifel am Konzept der Verwaltung deutlich machte: Die Christdemokraten seien von Beginn an für eine größere Lösung gewesen – eine, welche die Freien von vornherein einbezieht. In eine ähnliche Richtung ging die Kritik von Heike Schaumann (FDP): In den Köpfen der Menschen werde das Familienbüro wohl eher als Behörde wahrgenommen, weniger als unkomplizierter Ansprechpartner und Dienstleister.

“Projekt eine Chance geben”

Heiko Klanke machte für die SPD deutlich, dass die Stadt eben daran arbeite, diese Wahrnehmung zu ändern. Ausschussvorsitzende Marion Dyduch ermunterte Kritiker, dem Projekt eine Chance zu geben. Der “neue” Jugendhilfeausschuss nach der Kommunalwahl wird über ein dann vorliegendes Konzept beschließen.

Und im “alten” Ausschuss zeichnete sich schon ab, dass über die Einbindung der Stadtteile noch zu reden sein wird.