Bürgerhaus-Chefin – und nebenbei Figur im Ostfriesenkrimi

Auftritt-in-Ostfriesenangst
Auftritt-in-Ostfriesenangst

Dass einem im Urlaub, Hunderte Kilometer von daheim entfernt, Bekannte über den Weg laufen, ist ungewöhnlich. Dass eine Mitschülerin – Abi ’85! – mir in meiner Reiselektüre begegnet – das hat mich erst recht überrascht. Anja Sklorz hat es geschafft: hauptamtlich Chefin des Bürgerhauses Methler, “nebenbei” Figur in dem Krimi “Ostfriesenangst” von Klaus-Peter Wolf.17 Jahre alt darf sie da nochmal sein: eine Schülerin aus dem Ruhrgebiet, die auf Klassenfahrt an die Nordsee in die Ermittlungen zu einem Mordfall verwickelt wird.

Aber wie, bittesehr, kommt unsere Anja Sklorz aus Methler in dieses Buch? Zufall, dachte ich erst. Aber denkste. Das Ganze fing an bei einer Lesung mit Wolf in der Kamener Stadtbücherei. Der Autor – trotz seiner mörderischen Profession “ein lustiger Typ”, sagt die nicht-fiktive Methleranerin Anja – habe sein Publikum an dem Abend aufgefordert, ihm doch zu schreiben, wenn es Ideen für ihn habe. Anja tat es. Und erwähnte so ganz nebenbei, dass sie “eine prima Leiche für Ihr nächstes Buch” abgeben würde. Prompt antwortete Wolf: Leiche wohl nicht – aber einen Namen für eine sehr lebendige Figur suche er gerade, und ob er ihren benutzen dürfte? – Er durfte.

Und alles wegen Lucas, Anja Sklorz’ Sohn. Bei einem Ostfriesland-Urlaub vor sieben Jahren malte er den Pilsumer Leuchtturm. Den fand die Mama wenig später auf dem Cover eines Wolf-Krimis wieder. Zack, gekauft. Seitdem ist sie Fan.

Auftritt in OstfriesenangstWie viele andere auch: Längst sind Wolfs Ostfriesenkrimis um die unkonventionelle Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen Bestseller. Aus dem jüngsten liest er bald in Kamen: Im Rahmen des Krimifestivals “Mord am Hellweg” kommt Wolf am 27. Oktober in den Technopark. Kleiner Tipp: Vielleicht hat der Mann ja in seinem nächsten Buch noch Namen zu vergeben. Hingehen lohnt – auch, falls gerade keine Stelle als Leiche frei sein sollte.