
Wo verbringt ein Bauminister die Sommerferien? Auf Baustellen. Michael Groschek, Ressortchef im Landeskabinett, ist gerade auf Tour durch NRW; heute nachmittag hat er einen Stopp in Kamen eingelegt. Zwei Stopps, um genau zu sein: den ersten auf der Hertie-Brache, den zweiten an der Blumenstraße. Hertie-Brache: rundum erfreulich, weil quasi Vorzeigeecke. Blumenstraße: eher unerfreulich, weil Problemecke.
Thema Hertie-Brache: Der Minister ließ sich von den Investoren Marc Schulte-Drüfel und Hendrik Schulze-Hesselmann über den Sachstand informieren. Und der sieht so aus: Fürs neue Kamener Einkaufszentrum sind inzwischen 80 Prozent der Mietverträge unterschrieben, im Mai 2015 soll alles fertig sein. Leicht sei es heutzutage nicht gerade, Ladenbetreiber zu finden, sagen die Investoren früher hätten Expansionsbeauftragte großer Firmen ihren Chefs noch erklären müssen, warum sie am Standort X denn lieber KEINE Filiale eröffnen wollen, inzwischen müssten sie erklären, warum DOCH. Minister Groschek sieht den Strukturwandel in den Innenstädten angekommen: Nicht Autos seien das geeignete Mittel, eine City zu beleben vielmehr müssten Wohnen, Handel, Dienstleistung hinein. Das Dorf der Zukunft ist das Stadtdorf. Alles nah beieinander zu haben, sei der Wunsch von Menschen, die in den eigenen vier Wänden alt werden möchten. Kamens Ex-Schandfleck Hertie sei ein gelungenes Beispiel für einen Revitalisierungsprozess.
Blumenstraße: Fördermittel werden kommen
Thema Blumenstraße: Die muss solch ein gelungenes Beispiel erst noch werden. Die Stadt hat ein so genanntes integriertes Handlungskonzept auf den Weg gebracht, nach der Sommerpause im September wird der Planungsausschuss sich mit der Angelegenheit befassen sprich: mit den heruntergekommenen und herunterkommenden Häusern der Siedlung. Minister Groschek verspricht: Das Land wird Fördermittel zugänglich machen, sobald die Politiker vor Ort einen Weg aus der Misere beschlossen haben.