
Kamen. Die Stadt trauert um ihren langjährigen israelischen Freund Jacky-Pri-Gal. Am frühen Montagmorgen erhielt Bürgermeister Hermann Hupe die traurige Nachricht.
Bereits bei seinem letzten Besuch in der Partner-stadt Eilat, im November des vergangenen Jahres, erfuhr Hupe von den gesundheitlichen Problemen des Freundes.
Jacky Pri-Gal galt als der Motor der Städtepartnerschaft zwischen Kamen und Eilat. Von Beginn der Partnerschaft im Jahr 1980 bis heute begleitete Jacky Pri-Gal stets die partnerschaftlichen Begegnungen.
Geboren in Rotterdam, hielt der Niederländer sich in der NS-Zeit als Jugendlicher zwei Jahre vor der Judenverfolgung versteckt. In dieser Zeit lebte Jacky Pri-Gal in mehr als 30 verschiedenen Familien. 1948 emigrierte er mit seiner Frau Betti, ebenfalls
Holocaustüberlebende, nach Israel. 1955 zog das Paar ans rote Meer, nach Eilat,
wo sie bis zu seinem Tode gemeinsam lebten.
Jacky Pri-Gal arbeitete von 1981 – 2004 als Hono-rarkonsul von Schweden, Norwegen und Deutsch-land in Eilat und engagierte sich in zahlreichen Ausschüssen der Stadt Eilat. Dabei lagen ihm die Städtepartnerschaften besonders am Herzen. Bei vielen Besuchen in Kamen informierte der Rotarier und Träger des Bundesverdienstkreuzes anhand seiner Biografie mit eindrucksvollen Vorträgen über die NS-Zeit und den Holocaust.
In den zurückliegenden Jahren besuchte das Ehepaar regelmäßig die Freunde in Kamen. "Die Stadt ist Jacky Pri-Gal zu großem Dank verpflichtet. Sie verliert mit ihm einen guten Freund aber auch die treibende Kraft der Freundschaft zwischen den Partnerstädten", so Hermann Hupe.
In einem Presseinterview hatte Jacky-Pri-Gal rückblickend auf die Geschehnisse in seinem Leben gesagt: "Mein Deutschland-Hass hat sich in den Wunsch nach Versöhnung verwandelt" .