1,2 Millionen-Euro-Projekt: Politik soll über Ratssaal-Sanierung entscheiden

Abriss oder Sanierung? Die Politik soll über die Zukunft des “Ratstraktes” entscheiden.

Am 26. Juni 2004 tagte der Rat der Stadt Kamen zum letzten Mal an seinem angestammten Platz im Rathaus: im Ratssaal. Seither ist der Saal ungenutzt und finden Ratssitzungen in der Stadthalle statt. Gleichwohl war die Sanierung des Ratssaales in der Vergangenheit immer mal wieder Thema in politischen Debatten.Im Jahr 2007 war angedacht, ihn nicht nur für Ratssitzungen wiederherzustellen, sondern ihn mit mobilen Wänden auszustatten und für andere Nutzungen flottzumachen. Die Pläne wurden damals wegen der desolaten Haushaltslage der Stadt aufgegeben.

Nun sollen die Politiker einmal mehr darüber entscheiden, was mit dem Gebäudeteil geschieht, in dem sich in der ersten Etage der Ratssaal und ein Sitzungsraum sowie im Erdgeschoss eine Kantine befinden. In der Ratssitzung am Donnerstag hat die Verwaltung in einem Vorschlag drei Varianten präsentiert, die in den kommenden Monaten von den Ratsfraktionen diskutiert werden.

Vaiante 1: Das Gebäude wird für rund 1,2 Millionen Euro saniert. Mittel für die Wiederherstellung des Traktes stünden laut Beigeordnetem Jörg Mösgen aus dem Kommunalinvestitionsförderungsfonds des Bundes zur Verfügung, der 90 Prozent der Kosten erstatten würde. In dem Betrag sind weder Aufzug noch Möbel oder Medientechnik enthalten.

Variante 2: Die marode Außenfassade, die regelmäßig kontrolliert wird, weil deren verzogene Platten ein Sicherheitsrisiko darstellen, wird erneuert. Auch dafür würden Mittel aus dem Fördertopf des Bundes fließen, so Mösgen. Die geschätzten Kosten der Fassadensanierung, die die Anforderungen der Energiesparverordnung erfüllen muss, liegen bei 360.000 bis 400.000 Euro. Auch hier erstattet der Bund 90 Prozent der Kosten.

Variante 3: Der Abriss des Gebäudes. Er wird mit 300.000 bis 400.000 Euro beziffert und sei, so Mösgen, nicht förderungsfähig.