
Liebe Kamenerinnen und Kamener,
auch Sie haben hoffentlich besinnliche und geruhsame Weihnachtsfeiertage verlebt. Vor uns liegt nun der Jahreswechsel. Viele von Ihnen werden die letzten Tage des Jahres nutzen, um inne zu halten. Losgelöst vom Alltagsgeschehen mit seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen bieten diese Tage die Möglichkeit, Erlebtes bewusst zu machen und erste Gedanken auf das neue Jahr zu richten. Natürlich sind mit dem neuen Jahr auch Hoffnungen und Wünsche verbunden, die ich Ihnen vorstellen möchte.
Seit vielen Wochen kommen Flüchtlinge zu uns. Mittlerweile leben mehr als 700 Menschen in unserer Stadt, die in ihrem Heimatland aus unter-schiedlichen Gründen verfolgt wurden. Weitere Flüchtlinge werden im neuen Jahr erwartet. Sie alle haben Not und Elend kennengelernt. Teilweise traumatisiert durch das Erlebte versuchen sie nun bei uns ihr Leben zu ordnen und eine neue Lebensperspektive zu entwickeln. Insofern lassen Sie uns einen Wunsch für das neue Jahr gemeinsam formulieren, der zum Ziel hat, dass sich ein Für- und Miteinander entwickelt, das von Respekt und Toleranz geprägt ist und wir gemeinsam in der Lage sind, sich ohne Vorurteile freundschaftlich zu begegnen. Helfen Sie mit ein nachbarschaftliches Klima zu schaffen und geben Sie den Flüchtlingen die Möglichkeit und die Zeit, sich in das Stadtleben zu integrieren und einzuleben.
Gern möchte ich Sie zum Jahreswechsel mit einigen stadtrelevanten Themen auf das neue Jahr einstimmen.
Für die Stadtentwicklung lässt sich ein durchaus positives Resümee ziehen. Viele Projekte wurden auf den Weg gebracht und werden uns im kommenden Jahr begleiten.
Dazu gehört das Bäderkonzept, das weiter intensiv und transparent diskutiert werden wird. Aktuell werden mögliche Standorte für eine kombinierte Bäderlandschaft mit Hallen- Freizeitbad geprüft. Letztlich gilt es einen umfangreichen Fragenkatalog, abzuarbeiten, der sich u.a. mit der Finanzierung des Projektes befasst.
Im Frühjahr werden die Entscheidungsträger aus Verwaltung und Politik sich mit der Detailplanung des Sesekeparks beschäftigen. Nachdem im vergangenen Jahr die Genehmigungsplanung auf der Agenda stand geht es im neuen Jahr um konkretisierte Planungen.
Rd. 3,4 Mio. Euro werden verbaut sein, wenn im Frühjahr die neue Vereins- und Schulsportanlage am Schulzentrum Gutenbergstraße mit der Fertigstellung des Vereinsheims voll nutzbar sein wird. Damit endet ein Provisorium, das die Vereine mit Bravour gemeistert haben. Mit dem Spielbetrieb auf den zwei Kunstrasenplätzen war bekanntlich bereits im November 2014 begonnen worden.
Die Umbauarbeiten des Nebenzentrums im Stadtteil Methler stehen vor ihrem Beginn. Der Umbau der Ladenlokale erfolgt in zwei Bauabschnitten. Damit wird das Nahversorgungszentrum an Attraktivität gewinnen.
Mit dem Seniorenwohnprojekt im Stadtteil Heeren-Werve startet im neuen Jahr ein Projekt, das vielen Menschen die Möglichkeit eröffnet, in ihrem gewohnten Wohnumfeld im Alter leben zu können. Mit dem integrierten Handlungskonzept Heeren-Werve als städtebauliches Entwicklungskonzept wird sich zudem der Stadtteil in den kommenden Jahren nachhaltig und spürbar verändern.
Dies gilt auch für das Wohnquartier Karl-Arnold-Straße/ Blumenstraße, das im Rahmen einer Vorstudie wissenschaftlich untersucht wurde und welches mittelfristig konzeptionell eine Aufwertung erfahren soll. Eine zeitnahe Fortsetzung des in Gang gebrachten Entwicklungsprozesses wird engagiert betrieben.
Weitere städtebaulich relevante Projekte sollen mit Beginn des Jahres mit der Sanierung und Erweiterung des Freizeitzentrums Lüner Höhe als Stadtteilzentrum, der Renovierung des Bürgerhauses Methler, der Erneuerung des Ratstraktes zum Bürgerratssaal aber auch mit dem erforderlichen Ausbau der U3 Betreuung im Stadtteil Heeren Werve auf den Weg gebracht werden.
Daneben wurden Maßnahmen weiter betrieben, welche die Wohn- und Aufenthaltsqualität der Stadt positiv beeinflussen werden.
Dazu gehören der Luftreinhalteplan bzw. der Lärm-aktionsplan Stufe II oder auch die Entwicklung des Klimaschutzkonzepts. Exemplarisch hierfür steht mit dem Solarhaus 100 der Bau eines Energie-autarken Wohnhauses.
Allesamt wichtige Bausteine um die Lebensqualität in der Stadt zu bewahren.
Abschließend einige Gedanken zum städtischen Haushalt. Verwaltung und Politik haben, wie erwähnt, eine Vielzahl von Projekten auf den Weg gebracht. Unabhängig von realisierten oder geplanten öffentlichen Investitionen in Höhe von 13 Mio. Euro gibt es einen Katalog von Maßnahmen, die es zu bearbeiten gilt. Dies wird und muss auch künftig mit Augenmaß und Disziplin geschehen. Die von mir seit Jahren skizzierte, schwierige Haushaltssituation macht weitere Spar- und Kraftanstrengungen zwingend erforderlich. Daher wird auch im kommenden Jahr jede Ausgabe, jede Investition zunächst auf dem Prüfstand stehen. Keine leicht zu bewältigende Aufgabe, sondern eine Herausforderung, die mit den Entscheidungsträgern der Verwaltung und der Politik bewältigt werden muss. Zunächst bin ich froh darüber, dass es gelungen ist, die Gebührenhaushalte und die Grundsteuern stabil zu erhalten. Da wo es Erhöhungen gegeben hat, fielen diese moderat und nachvollziehbar aus. Das darf aber nicht so verstanden werden, dass in der Zukunft keine Gebührenerhöhungen notwendig werden. Es gibt zu viele Unwägbarkeiten, die von der Stadt nicht zu beeinflussen sind. Ich denke dabei insbesondere an die Kreisumlage oder an die im Zusammenhang mit den Flüchtlingen entstehenden Kosten und viele andere Position, z.B. Preissteigerungen. Dennoch gelingt es bei allen Schwierigkeiten immer noch Handlungsspielräume für eine gute Weiterentwicklung der Stadt zu schaffen. Insofern wünsche ich mir parteiübergreifende Entscheidungen zum Wohl der Stadt.
Lassen Sie uns nun das Jahr 2016 herzlich willkommen heißen.
Lassen Sie uns anknüpfen an das Erreichte und das ist mein Wunsch im guten Gespräch miteinander bleiben.
Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen einen gelungenen Start, Glück, Zufriedenheit und vor allem Gesundheit.
Es grüßt Sie
Ihr
Hermann Hupe