Kamen. Die Hilfsbereitschaft der Kamener Sportvereine ist übereinstimmend groß. Gleich alle Vereinsvertreter, die am Workshop zum Thema Integration von Flüchtlingen teilgenommen hatten, signalisierten die Bereitschaft, geflüchteten Menschen ein sportliches Zuhause zu geben und auf diesem Weg einen Beitrag zur Integration der neuen Mitbürger zu leisten.
Auf Initiative der FLVW-Tochter "Sports for Europe", dem Stadtsportverband und der Stadt Kamen wurden zahlreiche Vereinsvertreter am Montag in das SportCentrum Kamen-Kaiserau eingeladen. Gefolgt sind dem Ruf viele Funktionäre aus unterschiedlichen Sportarten. Neben mehreren Vertretern der lokalen Fußballvereine, beteiligten sich auch Kamener Leichtathleten sowie die mit der Einbindung von Geflüchteten bereits erfahrenen Indiaca-Spieler des CVJM Kamen am Workshop. Komplettiert wurde das Teilnehmerfeld durch den lokalen Schachverein, die DJK Germania Kamen und den TC Methler. In gemeinsamen Gesprächen tauschten sich die Funktionäre über bereits bestehende Angebote, Schwierigkeiten und mögliche Problemlösungen aus. So unterschiedlich die sportliche Herkunft der Teilnehmer auch war, die Fragen, die jeder mitgebracht hatte, ähnelten sich indes sehr. Beispielsweise wurde angesprochen, dass der Zugang zu den Geflüchteten schwierig sei. Zudem gebe es Probleme mit dem Transport aus den Unterkünften zu den Sportstätten. Neben Schwierigkeiten, die die Finanzierung und rechtliche Grundlagen betreffen, fehle den Vereinen auch ein zentraler Ansprechpartner. Als Lösungsvorschlag wurde hier bereits der kürzlich eröffnete O-Punkt ins Spiel gebracht. Zudem informierte Ingelore Peppmeier, die sich im Rathaus derzeit um die Organisation der Asylsituation in Kamen kümmert, dass die Stadt Kamen derzeit eine App für Geflüchtete entwickele, in der die unterschiedlichen Sportangebote eventuell aufgenommen werden könnten.
Zufrieden mit dem Verlauf und den Ergebnissen der Veranstaltung war auch Moderator Oliver Kruggel, der für den Fußball- und Leichtathletikverband als Vereinsberater tätig ist. Mein Fazit ist sehr positiv. Die Diskussionen waren lebhaft und die Teilnehmer wollen etwas bewegen. Das ist die Grundvoraussetzung", so Kruggels Resüme.
Für die Zukunft ist ein Aktionstag im SportCentrum geplant, an dem sich die Kamener Sportvereine den geflüchteten Menschen vorstellen werden, um einen Überblick über das Sportangebot in der Stadt bieten zu können. Am Ende waren sich die Vereinsvertreter dann in einem Punkt wieder einig: Der Sport – egal welcher Sport letztlich in welchem Verein betrieben wird – bietet beste Möglichkeiten, um einen Beitrag zur Integration zu leisten und die Kamener Sportvereine sind bereit, ihren Teil beizusteuern.