Viel Input für die Neugestaltung des Nebenzentrums

v.li. Bürgermeister Hermann Hupe, Beigeordneter Dr. Uwe Liedtke und Alfred Körbel vom Planungsbüro "planlokal" in Dortmund
Zahlreiche Besucher fanden sich beim Bürgershop im ev. Gemeindehaus ein.

Heeren-Werve. Die Chance, ein Wörtchen mitzureden, wie es in ihrem “Dorf“ zukünftig aussehen soll, haben sich 60 Bürgerinnen und Bürger nicht nehmen lassen, die am Donnerstag der Einladung zum Workshop zur Umgestaltung des Nebenzentrums ins Lutherzentrum an gefolgt sind.

Die Qualität des öffentlichen Raums entspricht nicht mehr den Anforderungen und insbesondere der zentral gelegene Platz zwischen Volksbank und Sparkasse wird seiner Rolle als Mittelpunkt des Stadtteils schon lange nicht mehr gerecht. Im Kontext des Realisierungswettbewerbs sollen von 15 Landschaftsarchitekturbüros bis zum Frühsommer Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie das Nebenzentrum zukünftig entwickelt werden kann.

Was es dabei zu berücksichtigen gilt, kann kaum jemand besser beurteilen als die Menschen, die dort leben. Daher bildete der Bürger-Workshop einen wichtigen Bestandteil für die Verwirklichung des Großprojekts.

Alfred Körbel, Chef des Dortmunder Planungsbüro „plan-lokal“, das zusammen mit der Stadt Kamen den städtebaulichen Wettbewerb vorbereitet, konnte sich gestern Abend nicht über zu wenig eingebrachte Hinweise, Ideen und Wünsche beklagen. Kontrovers diskutiert wurde vor allen Dingen über die künftige Parkplatzsituation. Während einige der Anwesenden die gesamte Umgestaltungsmaßnahme als gescheitert ansehen wollen, wenn die aktuelle Zahl von 30 Stellplätzen nicht mindestens beibehalten wird, kann sich Pfarrerin Andrea Mensing durchaus vorstellen, auf einige Stellplätze zu verzichten: „Ich wünsche mir einen Ort, an dem sich Menschen begegnen können.“ Keinesfalls auf die Parkplätze vor seinem Küchenfachgeschäft möchte Ralf Oelschläger-Specht verzichten: „Wir haben Kunden aus Hamm, Dortmund, Iserlohn oder Werne, die sich zwischen einer und sechs Stunden im Geschäft aufhalten und sind daher dringend auf Parkplätze angewiesen.“

Einigkeit herrschte über den verkommenen Grünbereich zwischen der Märkischen und Westfälischen Straße. Der überwiegend als Hundetoilette benutzte Fleck soll – bis auf die dort befindlichen Bäume – verschwinden. Auch an praktischen Vorschlägen mangelte es nicht. Neben einer Geschwindigkeitsreduzierung zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität und der Veränderung des Straßenquerschnitts sollen Bordsteine und weitere Stolperfallen beseitigt werden. Das allerdings, so brachte AWO-Vorsitzender Jörg Theis ein, solle so geschehen, dass es auch zukünftig noch Orientierungsmöglichkeiten für Blinde im Nebenzentrum gibt.
Für die Realisierung des neuen Nebenzentrums stehen 1,4 Millionen Euro aus Landesmitteln zur Verfügung.