Stellungnahme der Vereine zu Bäder-Rückbau

Kamener Wasserballer (Foto privat)

(Am Ende des Presseberichts finden Sie die Stellungnahme des Stadtsportverbandes im Original).

Kamen. Kurz vor der ersten Ratsentscheidung über einen Bäder-Neubau melden sich acht Schwimmsportvereine mit mahnenden Worten bei Bürgermeister Hermann Hupe.

Zwei Seiten lang ist die Stellungnahme unter der Überschrift „Neuausrichtung der Kamener Bäderlandschaft“, die gestern veröffentlicht wurde.
Darin bedanken sich die Vorsitzenden der acht Clubs sowie Stadtsportverbandschef Martin Kusber für die frühzeitige Einbindung in die Diskussion über die Zukunft der Bäder, bringen aber auch ihr „Bedauern“ über „den geplanten Rückbau“ der Kamener Bäderlandschaft zum Ausdruck. Außerdem erheben sie die Forderung nach einem langfristigen Bäderkonzept und formulieren Wünsche für das geplante neue Ganzjahresbad auf dem heutigen Freibad-Gelände.

Pragmatischer Kurs der Schwimmsportvereine

Das Schreiben ist ganz im Stil des pragmatischen Kurses gehalten, den die Sportvereine bereits erkennen ließen. Fundamentalkritik gegen den Neubau oder die damit vermutlich verbundene Aufgabe von Stadtteilbädern wird nicht formuliert. Das Schreiben klingt moderat. „Mit Bedauern haben wir (…) den geplanten Rückbau der Kamener Bäderlandschaft zur Kenntnis nehmen müssen, der, aus unserer Sicht, bereits mit der Schließung des Heerener Freibades 2012 begonnen hat“, schreiben die Sportfunktionäre. Von „nachvollziehbaren finanziellen Gründen“ ist die Rede, die es der der Stadt Kamen nicht möglich machen, „alle Bäder zu erhalten“.

Das Heerener Bad, für dessen Erhalt eine Bürgerinitiative kämpft, oder das Hallenbad in Methler wird in der Stellungnahme nicht erwähnt. Allerdings formulieren die Unterzeichner den Anspruch, dass der Stadtrat für ein langfristig tragbares Konzept sorgt, das den Vereinen gute Trainings- und Wettkampfbedingungen und nachhaltige Nachwuchsarbeit ermöglicht. Außerdem erinnern sie an „über Jahrzehnte gewachsene Vereinsstrukturen in den Ortsteilen“, die es genauso zu erhalten gelte wie „die Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger“ wie die „weiterhin notwendige Nichtschwimmerförderung“.

33-Meter-Innenbecken noch nicht aufgegeben

Grundsätzlich wird von den Unterzeichnern der Bau eines Kombibads mit Innen- und Außenwasserflächen begrüßt. Sie nennen sechs aus ihrer Sicht zwingende Anforderungen an das neue Bad, die im Wesentlichen deckungsgleich sind mit der Neubau-Variante, für die der Stadtrat am 6. Juli den Planungsauftrag erteilen soll (wir berichteten).
Nicht unbedingt erforderlich, aber wünschenswert ist aus Sicht der Vereinsvertreter ein 33-Meter-Innenbecken. Dieses ist nach derzeitigem Stand der Planung aus Kostengründen nicht im Neubau vorgesehen, sondern ein 25-Meter-Innenbecken.

Unterzeichnet ist das Schreiben von Martin Kusber (Stadtsportverband Kamen), Doris Keidel (Behindertensportgemeinschaft Kamen), Dirk Burgemeister (DRLG Kamen), Hans Bothe (Reha- und Behindertensportgemeinschaft Kaiserau), Dieter Brosch (Octopus Kamen), Peter Blasey (Schwimmverein Kamen), Gisela Schubert (Schwimmverein Westick Kaiserau), Doris Elsner (TG Heeren-Werve), Wolfgang Nörenberg (TVG Kaiserau).

Forderungen
Folgende Wünsche für einen Neubau formulieren Kamener Sportvereine
Innenbecken mit sechs Bahnen für große Wettkämpfe
Nichtschwimmerbecken mit Hubboden
Sprungtürme 1-/3-Meter)
Schulungs- und Mannschaftsraum
Lagerraum und Lager-Freifläche
50-Meter-Außenbecken
33-Meter-Innenbecken (optional)

Quelle: HellwegerAnzeiger, Carsten Fischer

Stellungnahme_Sportverband