Heeren-Werve – Die Bürger-Kasse klingelt

Stefnie Haake vor dem Stadtteilbüro an der Mittelstraße

Kamen. Los geht´s. Das Geld für Bürgerideen, mit denen der Stadtteil Heeren-Werve verschönert werden kann, ist freigegeben. „Der Startschuss ist gefallen“, kündigt Stadtteilmanagerin Stefanie Haake an. Sie hat die Homepage, auf der das Stadtteilprojekt erklärt wird, gerade um das neue Projekt ergänzt.

Mit dem sogenannten „Verfügungsfonds“ können Anschaffungen für den öffentlichen Raum finanziert werden. Bis zu 40.500 Euro jährlich stehen dazu bis einschließlich 2.020 zur Verfügung – insgesamt also 121.500 Euro. Die vorgeschlagenen Projekte, die von einer Jury bewertet und ausgewählt werden, werden bis zur Hälfte der Kosten bezuschusst. Die Förderung ist aber gedeckelt: Maximal können 5.000 Euro pro Vorgang abgerufen werden.

Spannende Ideen erwartet

Haake steht den Bürgern, Vereinen und Verbänden, die eine Gestaltungsidee haben, sei es an einer Straße, auf einem Platz oder in einem Park oder einer Grünanlage, nun dienstags und mittwochs im Rahmen der Sprechstunde im Stadtteilbüro zur Verfügung (siehe Info-Box). „Ich hoffe natürlich, dass viele spannende Ideen kommen“, sagt sie, die auch Hilfestellung bei der Ideenfindung leisten will. Um den Kontakt zu den Heerener zu intensivieren, will sie verstärkt das neue Stadtteilbüro nutzen. Dort will sie das Schaufenster für jene zur Verfügung stellen, die dort etwas ausstellen möchten, beispielsweise Schulen oder Kindertagesstätten, die die Ergebnisse ihrer Bastelaktionen präsentieren wollen. Ein großes Schild hat Haake schon im Schaufenster positioniert, um auf die Möglichkeiten hinzuweisen.

Kontakte knüpfen möchte sie auch über das Tauschregal, das im Stadtteilbüro aufgestellt worden ist. „Dort kann man abstellen, was man weitergeben möchte, beispielsweise Bücher“, sagt sie. Aber auch andere Kleinigkeiten, die die Dimension des Regals nicht sprengen. Wie Deko, Tassen, Vasen und Kerzenhalter. „Es können auch Informationen getauscht und Angebote platziert werden, zum Beispiel nachbarschaftliche Dienstleistungen, mit denen man sich gegenseitig helfen kann“, führt die Stadtplanerin aus, die für das Planungsbüro „plan lokal“ in Dortmund arbeitet. Das Büro steuert das sogenannte „Integrierte Handlungskonzept für Heeren-Werve“, in dem einige Projekte festgeschrieben sind. Wie die Neugestaltung des Ortskerns, die Aufwertung des Luisenparks und die Revitalisierung der ehemaligen Freibadfläche.

Bad Driburg Vorbild

Falls das Tauschregal nicht ausreichen sollte, weil jemand auch den Gelsenkirchener Barockschrank anbieten will, so Haake schmunzelnd, könne sie sich auch vorstellen, ein Schwarzes Brett im Stadtteilbüro zu platzieren.

Wie berichtet, wird in Bad Driburg im Kreis Höxter der Verfügungsfonds bereits genutzt. Über das Projekt hat die Händlergemeinschaft der Einkaufslage „Hellweg“ drei edelstählerne Pylone finanziert, die an den Eingängen der Fußgängerzone aufgestellt worden sind. Zudem wurden Spielgeräte wie ein stilisierter Rennwagen und Blumenkübel über den Fördertopf des Landes finanziert.

Seit der Eröffnung haben einige Bürger das Büro aufgesucht und auch bereits erste Ideen geäußert. Dabei soll es aber nicht bleiben. Haake hofft, dass es viele Ideen gibt, die sie über den Verfügungsfonds fördern kann. Damit die Bürgergeld-Kasse am Ende richtig klingelt.

Stadtteilbüro liegt an der Mittelstraße

Das Stadtteilbüro Heeren-Werve liegt an der Mittelstraße 14. Es öffnet dienstags, 18 bis 20 Uhr, und mittwochs von 10 bis 13 Uhr.
Infos gibt es auch unter www.stadtteilprojekt-heeren-werve.de.

Wie man eine Zuwendung aus dem Fonds erhält

Die Stadtverwaltung hat eine sogenannte Handreichung verfasst, über die sich Heeren-Werver Bürger informieren können, wie sie ihre eigenen Projekte mit dem Geld aus dem Verfügungsfonds finanzieren können.
Enthalten in dem zwölfseitigen Dokument ist nicht nur das Antragsformular, sondern auch eine Checkliste, über die man prüfen kann, ob das Projekt förderfähig ist oder nicht. Zudem werden praktische Beispiele genannt, die die theoretische Abhandlung anschaulicher machen. Hier ein Auszug aus der Checkliste:
„Ist Ihre Maßnahme gemeinwohlorientiert, fördert sie den Gemeinsinn im Stadtteil, wertet sie das Stadtbild auf und werden mit ihr kleine Gewinne erzielt? Dann erfüllt Ihre Idee die wichtigsten Voraussetzungen, um eine Zuwendung zu erhalten.“

„Ihre Maßnahme darf insgesamt auch 20.000 Euro kosten. Der maximal mögliche Zuschuss liegt jedoch bei 5.000 Euro. Nur in Einzelfällen kann ein höherer Zuschuss gewährt werden. Ab einer Gesamtsumme von 300 Euro müssen Sie Ihrem Antrag drei Vergleichsangebote beifügen.“
„Sie möchten etwas anschaffen, bauen oder errichten. Dann handelt es sich eine investive Maßnahme und Sie können auf Zuwendung hoffen. Wenn zu dieser investiven Maßnahme noch vorbereitende Konzepte erforderlich sind, sind auch diese zuwendungsfähig.“
„Der Verwendungsnachweis ist zwingend erforderlich. Sammeln Sie bitte alle Originalrechnungen und denken Sie daran, Fotos zu machen.“
„Ihre Idee wird von vielen Personen aus dem Stadtteil mitgetragen? Dadurch erhöht sich die Chance auf die Bewilligung einer Zuwendung.“

Quelle: Hellwegeranzeiger.de, Carsten Janecke

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