Kamen. Der erweiterte Vorstand des SPD-Stadtverbandes sprach sich am Wochenende einstimmig dafür aus, die städtische Beigeordnete für die Bürgermeisterwahl der parteiinternen Vertreterversammlung vorzuschlagen. Kappen, so berichtete Stadtverbandsvorsitzender Friedhelm Lipinski, „hat sich zu diesem Vorhaben positiv geäußert und einer Kandidatur gerne zugestimmt.“
Die Vertreterversammlung, bei der die Kandidatur offiziell gemacht wird, besteht aus etwa 60 Vertretern der SPD-Ortsvereine und wird Anfang des Jahres, vermutlich im Februar oder März, zusammentreten. Geht man von einem Wahltermin Mitte Juni aus, muss laut wahlgesetzlicher Frist eine Kandidatur bis spätestens Ende April angemeldet werden. „Bis Januar haben die Ortsvereine ausreichend Zeit, ihre Delegierten für die Vertreterversammlung zu benennen“, so Lipinski.
Vor dem Vorstandsentscheid, so berichtete er am Sonntag im Gespräch mit der Redaktion, habe man mit Elke Kappen zusammengesessen, wobei man die Positionen erörtert habe. Vor der Abstimmung habe Kappen die Sitzung verlassen. Sie sei anschließend telefonisch über das Ergebnis informiert worden. Die Stadtverbandsdelegiertenkonferenz, die in Kürze zusammentritt, wird in dem Entscheidungsprozess keine Rolle mehr spielen. Lipinski wird dort als langjähriger Vorsitzender abtreten. „Natürlich gibt es in der letzten Phase des Amtes auch Wehmut. Aber letztlich kann ich auf eine erfolgreiche Zeit mit guten Ergebnissen zurückblicken, auch wenn nicht alles vergnügungssteuerpflichtig war.“ Das trifft wohl auch auf den Vorgang rund um den SPD-Vorsitzenden Michael Krause zu, der jüngst vom Amt zurückgetreten ist, auch weil er wohl nicht genügend Rückendeckung für eine Kandidatur, für die er schon Bereitschaft signalisierte, verspürt hatte.
Elke Kappen hat diese Rückendeckung. „Wir Sozialdemokraten wissen, dass Frau Kappen, wie sie in ihrer derzeitigen Funktion als Erste Beigeordnete nachgewiesen hat, die weitergehende Aufgabe als Bürgermeisterin im Sinne der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt ausüben wird. Wir glauben auch, dass Frau Kappen den Ansprüchen und Anforderungen der anderen Parteien im Stadtrat gerecht werden kann“, so heißt es in einer Mitteilung des Stadtverbands. Man wolle mit den anderen Parteien Kontakt aufnehmen, um die Kandidatur auf eine breite demokratische Basis zu stellen.
Quelle: Hellwegeranzeiger, Carsten Janecke