Kamen. Der geplante Bordstein, zuletzt Stein des Anstoßes bei der Planung des neuen Nebenzentrums in Heeren-Werve, ist vom Tisch. Die zwölf Zentimeter hohe Kante, die den neu gestalteten Platz der Ortsmitte von der Märkischen Straße trennen sollte, spielt in künftigen Planungen keine Rolle mehr.

„Wir haben im jüngsten Entwurf darauf verzichtet“, berichtet Beigeordneter Dr. Uwe Liedtke über den aktuellen Planungsstand. Die Details will er im Rahmen einer Bürgerversammlung am Mittwoch, 28. Februar, im Lutherzentrum an der Mittelstraße vorstellen. Beginn ist um 18.30 Uhr.
Poller statt Hochbord
Chefplaner René Rheims vom Architekturbüro „Kraft.Raum“ hatte den Hochbord empfohlen, weil er den Raum unauffällig abgrenzt und verhindert, dass Autofahrer verbotenerweise auf dem neugestalteten Platz parken. Daran hatte sich Kritik entzündet. Unter anderem Ortsheimatpfleger Karl-Heinz Stoltefuß, Mitglied der Jury des Architekten-Wettbewerbs, sah darin eine „gefährliche Stolperkante“ und das Ziel des barrierefreien Ausbaus nicht mehr erfüllt. „Zwölf Zentimeter ist eine Höhe, die für Rollstühle und Rollatoren erhebliche Hindernisse bedeuten“, so hatte Stoltefuß argumentiert.
Nun könnte die Abtrennung mit einer Reihe von Pollern erfolgen, die auch mit Ketten verbunden werden können. Möglich ist auch, Pflanzkübel aufzustellen. Weil es im Straßenverlauf auch unterschiedliche Gefälle gibt, ist wohl an einigen Stellen auf Stufen nicht zu verzichten.
Verzichten wird man aber auf die Bushaltestelle, für die mit sogenannten Buskapsteinen auch ein größerer Absatz notwendig wäre. Weil der Halt zurzeit nur einmal am Tag von einem Schulbus angefahren wird, soll er zu einem noch nicht benannten Standort in direkter Nähe verlegt werden.
Weiterer Punkt der Neuplanung: Der Parkplatz der Sparkasse wird öffentlich. „Das Schild ‚Nur für Kunden‘ soll entfernt werden“, berichtet Liedtke. Der Vertrag mit der Sparkasse stehe kurz vor der Unterzeichnung. Die Fläche geht dann in Verantwortung der Stadt Kamen über. In Kombination mit dem Sparkassen-Parkplatz gebe es dann mehr Parkplätze (etwa 50), als vorher, so Liedtke.
Mehr Aufenthaltsqualität
In der Märkischen Straße selbst gibt es Parkplätze lediglich auf der Südseite, darunter geräumige Familienparkplätze. Für die Nordseite empfahl er, an der bisherigen Planung festzuhalten, gar keine Parkplätze auszuweisen: „Wir wollen dort eine hohe Aufenthaltsqualität schaffen. Dort wo Parkplätze sind und damit auch Autos stehen, ist das in der Regel nicht der Fall“, begründete er. Baustart für die Modernisierung ist vermutlich im September.
Quelle: Hellwegeranzeiger.de, Carsten Janecke