Kamen. Das Fest des Kamener Sports hat eine langjährige Tradition. So erzählte es der Vorsitzende des Sportbundes, Martin Kusber, den knapp 500 Gästen. „Als die Stadthalle 1993 eröffnet wurde, da gab es diese Gala auch schon, nur unter einem anderen Namen“, sagte Kusber. Der Sinn sei aber gleich geblieben, Kamens Sportler für großartige Leistungen zu ehren.
Die Moderation des Abends übernahm Michael Gersmeier, in diesem Jahr aber ohne seinen weiblichen Gegenpart aus dem letzten Jahr. Zwischen längeren Ehrungsblöcken sorgten schwungvolle Showeinlagen für die nötige Abwechslung. Die Cheerleader des TVG Kaiserau nahmen nach ihrem Auftritt ihre Plätze an den Stufen zur Hauptbühne ein und begrüßten alle Sportler, die zu Ehrungen auf die Bühne kamen mit wedelnden Pompoms. Neben der Gesangsklasse des Städtischen Gymnasiums, die für ihre stimmigen Einlagen von Michael Jackson und dem Tubthumping-Song zurecht viel Applaus erhielten, sorgte die Turngruppe des VfL Kamen für artistische Unterhaltung mit Radschlägen und Sprüngen auf dem Schwebebalken.
Dann kam schließlich der eigentlich spannende Moment der Veranstaltung. Die Bekanntgabe von Sportlerin, Sportler und Mannschaft des Jahres. In der ersten Kategorie konnte sich überraschend die 14-jährige Tennisspielerin Paula Rumpf (TC Kamen-Methler) mit 50 Prozent der Stimmen durchsetzen. Sie war unter anderem für das Erreichen des Viertelfinales der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften U14 nominiert worden. Im Gespräch mit Moderator Gersmeier verriet sie, dass ihre Geheimwaffe auf dem Platz ihre starke Vorhand sei und sie bereits seit ihrem dritten Lebensjahr den Schläger in der Hand halte. „Ich trainiere jeden Tag und möchte auf jeden Fall später mal professionell Tennisspielen. Mein Vorbild ist Angelique Kerber“, sagte Paula Rumpf.
In der Kategorie „Sportler des Jahres“ zeigte sich Diskuswerfer Martin Piske (VfL Kamen) mit 58,3 Prozent der Stimmen siegreich. Sein nächstes Ziel sind die Titelverteidigung bei den Deutschen Meisterschaften in Mönchengladbach und ein Platz auf dem Siegertreppchen bei den Senioren-Weltmeisterschaften in Malaga im September. „Bis dahin muss ich mich aber noch ranhalten. Meine Bestwerte liegen momentan bei 47 Metern, für einen Podestplatz muss ich mich noch auf knapp 50 Meter verbessern“, sagte Piske.
Zu guter Letzt wurde schließlich noch die Mannschaft des Jahres geehrt. Der lautstarke Jubel der Damen-Basketballmannschaft des TVG Kaiserau zeigte auch dort deutlich, dass die Frauen nicht mit einem Sieg (54,2 Prozent) gerechnet hatten. Nominiert worden waren sie für den Aufstieg in die Oberliga. „Wir sind einfach bärenstark als Team. Auch wenn es mal nicht so gut läuft, halten wir immer zusammen“, sagte Kapitänin Luisa Mantei. Für die kommenden Wochen in der Oberliga wünscht sich die Mannschaft vor allem den ersten Sieg.
Flickflack, hopp hopp!
Trotz des Gala-Rahmens der Veranstaltung zeigte sich im Laufe des Abends an einigen Stellen, dass ein wenig Sand im Getriebe steckte. Darunter ein verpasster Einsatz des Technikers, als Saxofonist Peter Köng spontan eine kleine Einlage geben sollte, und etliche Knallgeräusche der Mikrofone. Der Moderator tappte ins Fettnäpfchen, als er die Mädchen der Turngruppe aufforderte, beim Aufbauen doch mal „hinne zu machen“ und sich schnell einzuturnen „Flickflack, hopp hopp“. Dass die Mädchen beim anschließenden Interview ein wenig wortkarg waren, schien ihm nicht aufzufallen.
Quelle: hellwegeranzeiger.de, Ann-Christin Herbe