Kamen. Michael Wrobel gehört zum Jugendfreizeitzentrum, wie das Jugendfreizeitzentrum (JFZ) zum Kamener Stadtbild. Nach seiner Beschreibung hört sich die Arbeit an der Lüner Höhe nicht wie ein Job an, sondern wie eine Herzensangelegenheit.
Wrobel leitet das im Jahr 1980 eröffnete Freizeitzentrum seit dem 1. Januar 2001. Ein Datum, dass er nicht nur wegen der Schnapszahl nicht so schnell vergisst. Gebaut und auch lange so genutzt wurde die Einrichtung als klassisches Jugendzentrum mit dem Fokus auf den täglichen Besucherbetrieb und verschiedene Kursangebote für Kinder und Jugendliche. Um ihnen eine Möglichkeit zu geben, sich zu treffen und entspannt ihre Zeit verbringen zu können, „gab es viele Leute, die sich eingesetzt haben für den Bau eines Hauses“, erinnert sich Wrobel an die Entstehungszeit des JFZ. Aber zum Selbstverständnis der Mitarbeiter an der Lüner Höhe gehört mittlerweile mehr als das.
Für alle Menschen
„Die wichtigste Aufgabe des Hauses ist es, die Menschen zusammenzubringen“, bringt es Wrobel auf den Punkt. Das gelte damals wie heute. Aber seit er 2001 das Ruder in die Hand genommen hat, haben er und sein Team versucht, die Einrichtung für eine größere Zielgruppe zu öffnen. Man erweiterte das Konzept und bindet seitdem verstärkt umliegende Vereine und Gruppen in die Arbeit mit ein. Die Räumlichkeiten an der Ludwig-Schröder-Straße werden so zum Beispiel kurzer Hand zum Schauplatz für eine Karnevalsveranstaltung. Wo an einen Tag noch Kinder Jugendliche ihre Freizeit ungezwungen miteinander verbringen, wird kurze Zeit später eine karnevalistische Prunksitzung abgehalten. Es ist eben diese kulturelle Vielfalt, die das JFZ-Team seit Jahren zu prägen versucht.
Konsequente Fortsetzung
Um diese Vielfalt noch weiter zu vergrößern, haben sie neben den Angeboten in der Kinder- und Jugendarbeit, ihre Anstrengungen im kulturellen Programm für Familien und Erwachsene seit dem Jahr 2012 erhöht. So kamen unterschiedlichste Veranstaltungen wie das Familienfrühstück oder ein Konzertabend ganz im Zeichen der Band AC/DC zustande. Das Team des Freizeitzentrums setzt also weiter auf die Ausweitung des Nutzerkreises. Das JFZ sei ein wichtiger Bestandteil des Zusammenlebens der Nachbarschaft im weitesten Sinne geworden, sagt Wrobel.
Dass der ganzheitliche Ansatz als Kultureinrichtung für jedermann in diesem Fall auf positive Rückmeldung stößt, merkt man nicht zuletzt an den 60.000 Menschen pro Jahr, die die Angebote des JFZ nutzen. Auch der Besucherandrang auf die verschiedensten Veranstaltungen, von den Ferienspielen bis zum Kabarett-Abendprogramm, sei ungebrochen, berichtet Wrobel.
Wichtiger Schritt
Der im vollen Gang befindliche Um- und Ausbau der Einrichtung ist der nächste konsequente Schritt in Richtung „Freizeitzentrum für alle“. In dem neuen Anbau entsteht nämlich ein Quartiershaus. Neben einem Büro, Versammlungs- und Gruppenräumen, entsteht dort das Stadtteilcafé Blickpunkt. Mit den Angeboten im neuen Teil des Freizeitzentrums beginnt eine neue Ära.
Dann ist es nämlich möglich, allen Altersgruppen ein bedarfsgerechtes kulturelles Angebot bereitzustellen. Den Um- und Ausbau der Einrichtung bewertet Wrobel als „ganz wichtig für unsere Besucher.“ Diese können sich nach dem Sommer auf ein abgerundetes und im neuen Glanz erstrahlendes Freizeitzentrum freuen.
Quelle: Hellwegeranzeiger.de, Jan Wrobel