Kamen. Beim Singen unter der Dusche, in der Badewanne und im Stadion gilt: Es kommt nicht darauf an, schön zu singen, sondern aus voller Seele ein Lied anzustimmen.
Das ist auch die Idee, die hinter dem „1. großen Rudelsingen“ am 20. Juli auf dem Platz vor dem Einkaufszentrum „Kamen Quadrat“ steckt. Das städtische Kulturamt will an diesem Tag den größten Chor Kamens zusammentrommeln. „Das Rudelsingen liegt im Trend“, sagt Fachbereichsleiterin Katrin Jubitz.
Nicht nur die Mitglieder der vielen heimischen Chöre sind zum Mitmachen eingeladen. „Leute, die gerne singen, treffen sich, und singen gemeinsam gute, bekannte Musik. Da kommt es nicht darauf an, ob man schön oder gerade singt“, so Jubitz. Die Texte können von einem großen LED-Bildschirm abgelesen werden.
Das „1. Große Rudelsingen“ ist einer der Höhepunkte im Programm des Open-Air-Kultursommers 2018. Insgesamt 22 Kulturveranstaltungen unter freiem Himmel listet die Stadt Kamen im Programm auf, angefangen beim Drachenfest „Kamen Kite“ Anfang Mai bis zum Familienfest „50 Jahre neue Stadt Kamen“ Ende September.
Der „Tag der Musik“, das Chorfestival, das sonst in der Konzertaula stattfindet, fällt in diesem Jahr mit dem Musikschulfest zusammen. Gefeiert wird am 16. Juni vor der Musikschule am Bollwerk und am Schwesterngang. „Wir werden das Bollwerk zur Straße der Musik machen“, sagt Kulturdezernentin Kappen.
Wer am 23. Juni die Altstadtparty bestreitet, steht noch nicht fest. Nach Stefanie Heinzmann, Frida Gold, Max Mutzke und Johannes Oerding in den Vorjahren ist die Messlatte hoch gesetzt, und es wird wieder ein bundesweit bekannter Publikumsliebling erwartet.
„Summerlife“ – unter diesem Stichwort gibt es erneut mehrere Platzkonzerte heimischer Chöre, zum Beispiel am 30. Juni mit Heerener Chören im Ortskern an der Märkischen Straße. Der Auftritt in Heeren-Werve wurde im Kalender vorgezogen, weil das Nebenzentrum ab Sommer zur Baustelle werden soll.
„Kamen Klassik“ – das Open-Air mit der Neuen Philharmonie Westfalen lässt Filmfans am 7. Juli aufhorchen. Mit Musikstücken aus der Geisterjäger-Komödie „Ghostbusters“ oder der Romanze „Frühstück bei Tiffany“ verbindet Kulturdezernentin Elke Kappen den Wunsch, dass das Programm auch „andere Menschen anspricht“ als bisherige Zielgruppen der Neuen Philharmonie Westfalen. Neu ist der Veranstaltungsort, der Parkplatz der Konzertaula. Wenn es regnet, wird das Konzert in die Konzertaula verlegt. Der sonst übliche Veranstaltungsort Rathausplatz scheidet in diesem Jahr aus, weil die benachbarte Stadthalle bereits verplant ist.
„Ein Sommerabend“ – unter diesem Stichwort gab es zuletzt einen Abend mit italienischem Kabarett und Musik an der Kirchstraße. Das Format wird weiterentwickelt – in Form eines französischen Chansonabends am 3. August mit Noémi Schröder in den Grünanlagen der Pauluskirche.
Beim Brunnenfest am 24. August sorgt die Coverband „Burning Heart“ für Unterhaltung. „30 Jahre Burning Heart, 50 Jahre Stadt Kamen – eigentlich feiern wir 80-Jähriges“; sagte Kulturdezernentin Kappen.
Der Kultursommer mit einer Mischung aus bewährten Veranstaltungen und einzelnen Neuerungen wurde am Dienstag im Kulturausschuss des Stadtrats vorgestellt. Dabei gab es ausschließlich positive Stimmen. „Mit Summerlife haben wir einen großen Wurf gemacht“, sagte Vize-Bürgermeister Manfred Wiedemann (SPD). „Wenn man die Termine sieht, braucht man nicht in den Urlaub zu fahren“, meint Rosemarie Gerdes (CDU). „Und das sind nur die Veranstaltungen, die open air sind“, fügte Auschussvorsitzender Daniel Heidler (SPD) hinzu. „Man kann in dieser Stadt kulturell einiges erleben.“
Quelle: hellwegeranzeiger.de, Carsten Fischer