Städtisches WLAN kommt „auf jeden Fall geflogen“

Kamen. „Der Vogel fliegt auf jeden Fall“ – so lautet das eindeutige Statement von Stefanie Stracke-Hösche von der Wirtschaftsförderung der Stadt Kamen – gemeint ist damit die geplante WLAN-Vernetzung in der Kamener Innenstadt.

Allmählich wird es konkret: Bis zum Ende der Sommerpause soll das Projekt umgesetzt sein, ein erster Erfolgsbericht soll in der ersten Herbstsitzung des Wirtschaftsausschusses erteilt werden. Ob mit oder ohne Förderung: Auf 30.000 Euro werden die Kosten für die Installation veranschlagt. 15.000 davon sind im Haushalt als mittlerweile bewilligte Landesförderung eingepreist, die andere Hälfte zahlt die Stadt – ebenso wie die jährlich 6000 Euro für den Unterhalt. In den kommenden Wochen, so Beigeordnete Ingelore Peppmeier, würden die Angebote für die technische Realisation eingeholt. Allerdings gilt diese Kalkulation nur für den Bereich der City – die Frage, die von Teilen des Wirtschaftsausschusses laut wurde: Was ist mit den Nebenzentren? Bislang ist die Vernetzung der City und der Strecke vom Sesekedamm bis zum Bahnhof das Objekt Numero Uno – damit ankommende Bahnreisende sich gleich am Ankunftsort einloggen und während des Aufenthalts stets online bleiben können. „Ich kann mir das auch für die Stadtteile gut vorstellen“, sagt Ingelore Peppmeier. Bedarf sei aus allen Nebenzentren angemeldet worden. Auf jeden Fall gelte es, verpflichtende Richtlinien einzuhalten, dazu gehöre der obligatorische Kinder- und Jugendschutzfilter sowie die Ermöglichung des Betriebs auf beiden Gigahertz-Frequenzen, um alle Mobiltelefonarten gleichermaßen bedienen zu können – was nicht unerheblichen finanziellen Aufwand bedeute. Nach der einmaligen Förderung seitens des Landes sei ein Weiterausbau natürlich erstrebenswert, eine Aufnahme der Kosten in den Haushaltsplan denkbar. Eventuell könne es eine neue Auflage des Landesförderprogramms geben – aber das könne man aktuell nicht einschätzen, erklärt die Beigeordnete.

Das Problem der Datenübertragung beherrscht mittlerweile große Teile der Rats-Agenda, auch das Thema „Breitband“ beschäftigte den Wirtschaftsausschuss. Mit dem Ziel, den Ausbau eines Hochleistungsbreitbandnetzes mit mindestens 30 Mbit/s voranzutreiben und damit die so genannten „Weißen Flecken“ auf der Netzkarte zu beseitigen, haben die Städte Kamen und Bergkamen sowie die Gemeinde Bönen Ende 2017 eine umfassende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Auch hier wurde anhand von Umfragen der Bedarf festgestellt, voraussichtlich ab nächstem Jahr soll die beauftragte Firma Helinet aus Hamm mit der Verlegung des Glasfasernetzes beginnen. Im Rahmen einer Marktvorlaufstudie werde derzeit geprüft, inwieweit sich das Vorhaben trägt, bevor ein entsprechender Förderungsantrag gestellt wird. Die Umsetzung in der Sesekestadt sei „für jeden Projektleiter eine Herausforderung“, so Wirtschaftsförderin Ingelore Peppmeier, denn auf Kamener Stadtgebiet sei so ziemlich alles dabei, was die Installation erschwere: Die Autobahn, die Bahn und die vielen Wasserwege schreckten viele Planer im Vorfeld ab. Eine Priorität stehe indessen jetzt schon fest: Alle Schulen, inklusive der VHS, werden über kurz oder lang Glasfaseranschlüsse bekommen.

Quelle: kamenweb.de, Alex Grün