Heeren-Werve: Ortskern-Umgestaltung nur wenig teurer als erwartet – Randprojekte müssen noch warten

Mitte August nächsten Jahres soll die Umgestaltung des Nebenzentrums Heeren abgeschlossen sein - und so soll es dann aussehen. Grafik: Archiv

Kamen-Heeren-Werve. Über den aktuellen Stand des Integrierten Handlungskonzeptes für den Stadtteil Heeren wurden jetzt die Mitglieder des Planungs- und Straßenverkehrsausschusses des Rates der Stadt Kamen informiert.

Voll im Gang ist seit dem Baustart vor ein paar Tagen die Umgestaltung des Nebenzentrums beziehungsweise des Ortskerns, wie ihn die Heerener selbst nennen. Gestartet wurde mit der Umgestaltung des westlichen Teils der Märkischen Straße, und zwar auf der Nordseite. Dazu zählt auch das Kernstück der Heerener City, der Banken-Vorplatz. Diese Maßnahme wird sich voraussichtlich bis in die zehnte Kalenderwoche nächsten Jahres ziehen. Ende Oktober geht es, parallel dazu, im östlichen Abschnitt, bis zur Kreuzung an der Westfälischen Straße weiter. Dieser Abschnitt soll bis zur zwölften Kalenderwoche 2020 fertig gestellt sein. Ziemlich zeitgleich soll das östliche Eckgelände zwischen Märkischer und Westfälischer Straße in Angriff genommen werden. Sind diese Arbeiten erledigt, soll in zwei Schritten die Fahrbahn neu asphaltiert werden. Die Fertigstellung der nördlichen Fahrbahn ist für Mitte März, die der südlichen für Mitte Juli nächsten Jahres vorgesehen. Der fünfte Bauabschnitt, die südliche Gehsteigseite, soll in insgesamt vier Abschnitten von Mitte März bis Mitte Juni fertig gestellt werden. Im sechsten bis achten Bauabschnitt wird die östliche Peripherie des Ortskerns samt Kreisverkehr an der Kreuzung Märkische Straße / Westfälische Straße bearbeitet. Diese Arbeiten sollen Mitte Juni beginnen und Ende August abgeschlossen sein. In diesem Bereich seien außerdem noch Reparaturen an Wasser- und Elektroleitungen fällig. Insgesamt sei die Baustelle hervorragend vorbereitet, sagt Liedtke.

So sieht die Bemusterung des Pflasters aus – neu noch ziemlich glatt, aber nach einigen Jahren Bewitterung raue sich der Stein auf, versichert Erster Beigeordneter Uwe Liedtke auf die Frage nach der Rutschgefahr. Foto: Stadt Kamen

Mit Unwägbarkeiten seitens der Wetterlage oder anderen unvorhersehbaren Dingen müsse natürlich immer gerechnet werden, doch sei man seitens der Verwaltung zuversichtlich, den Zeitplan einhalten und Mitte August nächsten Jahres die „Neueröffnung“ des Ortskerns mit einem großen Stadtteilfest begehen zu können. Mit einem Baukostenvolumen von 1,7 Millionen Euro sei man 300.000 Euro über der Planung, sagt Erster Beigeordneter Dr. Uwe Liedtke, aber er sei zuversichtlich bezüglich einer 80-prozentigen Refinanzierung durch das Städtebauministerium. Die Einbahnstraßenregelung wird allgemein als gute Lösung erachtet, doch SPD-Frau Ursula Müller hat Einwände: Dadurch, dass derzeit kein Gegenverkehr auf der Märkischen Straße zu erwarten sei, würden viele motorisierte Verkehrsteilnehmer zu erhöhtem Tempo verleitet, was dazu führe, das „Autos durch die Ortsmitte rasen“, sagt Müller. Martin Wilhelm (CDU) beklagt die eingeschränkten Parkmöglichkeiten, die sich durch die Baustelle ergäben und sich immerhin bis zum Ende des ersten Bauabschnitts im März hinziehen würden. Erster Beigeordneter Liedtke versicherte, die Probleme mit der Bauleitung zu besprechen. Außerdem wies er darauf hin, dass ab jetzt an jedem zweiten Mittwoch im Monat eine kontinuierliche Bürgersprechstunde im Stadtteilbüro stattfinde, wo die Anwohner solcherlei Probleme direkt vor Ort ansprechen können. Bei Bedarf werde das Angebot erweitert, so Liedtke.


Das ist der Zeitplan der Tiefbauarbeiten, die in diesem Monat anfingen und voraussichtlich bis Mitte August 2020 andauern werden. Grafik: Stadt Kamen

 

 

Die Projekte „Grünes Klassenzimmer“, Spielplatz im Heerener Holz, der Spielplatz an der Bergstraße und der kleine Park an der ehemaligen Käthe-Kollwitz-Schule kommen später dran. Für sie wurde ein Fördervolumen von insgesamt 240.000 Euro (80 Prozent) beantragt, aber aufgrund der vorhandenen Einplanungskontingente konnte der Antrag nicht mehr für das Programmjahr 2019 berücksichtigt werden.

 

Zum Förderjahr 2020 erfolgte daher im August eine erneute Beantragung von Städtebaufördermitteln für die Maßnahmen bei der Bezirksregierung Arnsberg. Mit Blick auf den Luisenpark, der „an sich jetzt schon schön ist“, so Beigeordneter Liedtke, wolle man seitens der Verwaltung auch künftig mit einer breiten Bürgerbeteiligung weitere Ideen sammeln. Die Nutzungsmöglichkeiten für die Bürger sollten durch die Förderprojekte noch weiter optimiert werden, und mit dieser Praxis habe man in Heeren bislang gute Erfahrungen gemacht. Daher werde überlegt, so Liedtke, im Oktober eine weitere Bürgerversammlung mit Beteiligung des Planungsausschusses zu veranstalten. Als Treffpunkt werde aufgrund ihrer zentralen Lage die neue Seniorenresidenz an der Westfälischen Straße in Erwägung gezogen.

 

 

Quelle: kamen-web.de, Alex Grün