Kamen. Bei so vielen schlechten Nachrichten, die ihnen coronabedingt in den letzten Wochen um die Ohren gehauen wurden, waren die Mitglieder des Rates der Stadt Kamen auf dessen letzter Sitzung froh, auch ein paar positive Dinge in Sachen Infrastruktur, Schule und Sozialarbeit zu hören.
So berichtete Wirtschaftsförderin Ingelore Peppmeier von den Stand der Dinge beim Glasfaserausbau und bei den Schulsanierungsprojekten.
240 Betriebe in zehn Gewerbegebieten profitieren künftig vom schnelleren Internet, darunter Zollpost, Kamen-Karree, Technopark oder Everlingstraße, aber auch die Heerener Standorte Mühlbach und Südfeld. 3,8 Millionen Euro kostet das Projekt, für das jetzt ein vorläufiger Förderbescheid die Verwaltung erreichte. Die Ausschreibung laufe derzeit, die Auftragsvergabe solle noch in diesem Jahr erfolgen, umgesetzt werden solle das Projekt im Laufe der nächsten beiden Jahre unter Federführung des interkommunalen Eigenbetriebs Breitbandbetrieb Bergkamen (BBB), so Beigeordnete Peppmeier. Um an die Fördergelder zu kommen, muss der Antrag nach der Bewilligung noch einmal revidiert werden, Mitte kommenden Jahres würden die endgültigen Förderbescheide erwartet.
Die Vergabe für das Sanierungsprojekt am Gymnasium ist mittlerweile erfolgt, vergeben werden soll in diesem, Jahr auch der Auftrag für den Ausbau der Offenen Ganztagsschule im Schulzentrum Gutenbergstraße. Und auch die Inbetriebnahme der Offenen Ganztagsgrundschule in der erweiterten Friedrich-Ebert-Grundschule steht in diesem Jahr an.
Ebenso für dieses Jahr vorgesehen ist der Rückkauf der Technopark GmbH, der am 23. Juni offiziell erfolgen soll. Außerdem ist für den 19. Juni eine Termin beim NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung anberaumt, bei dem es um die Zukunft des geplanten Kombibades gehen soll.

Was den coronabedingten Anstieg häuslicher Gewalt betrifft, gab es von Bürgermeisterin und Familiendezernentin Elke Kappen Entwarnung: Es gebe keine Fallzahlsteigerungen – zumindest nicht offiziell. Von zehn Plätzen im Frauenhaus Unna stünden derzeit sechs zur Verfügung, es scheine „keine signifikante Nachfrage“ zu geben, so Kappen. Allerdings könne diese Momentaufnahme auch täuschen, da viele Fälle erst etwa in der Schule oder bei Arztbesuchen auffielen und entsprechend gemeldet würden, was in den letzten Wochen natürlich selten bis gar nicht vorkam. Daher habe man seitens des Jugendamtes im Zuge der Corona-Maßnahmen auch den Kontakt zu Problemfamilien verstärkt aufrecht erhalten, so Kappen.
Quelle: kamenweb.de, Alex Grün