Die Diskussion um eine mögliche Öffnung des Mühlbachweges geht in eine entscheidende Phase. Nachdem zum Ende des vergangenen Jahres ein Gutachten über den ökologischen Zustand des bis Dato geschlossenen Weges in die Ratsgremien geben wurde, hat der Erste Beigeordnete Dr. Uwe Liedtke in der April-Ratssitzung angekündigt, dass auf der Grundlage dieses Gutachtens nun Optionen erarbeitet werden, die eine Öffnung möglich machen. Die SPD-Fraktion begrüßt diesen Weg und erhofft sich nochmals eine umfangreiche Diskussion in den Fachausschüssen, die alle Seiten beleuchtet.
Die SPD selbst hatte für sich eine Zustimmung zu einer Öffnung immer von dem Votum eines ökologischen Gutachtens abhängig gemacht. Denis Aschhoff Vorsitzender des SPD-Stadtverbands und Vorsitzender des Umweltausschuss erklärt dazu: „Für die SPD war immer klar, dass eine Gefährdung ökologischer Vielfalt oder seltener Arten nicht geschehen darf. In einem solchen Falle hätte es unsererseits keine Zustimmung gegeben, auch wenn wir immer akzeptiert haben, dass dieser Weg ein wichtiger Lückenschluss im Radwegenetz ist.“

Nun stellt sich das Gutachten aber differenzierter da. „Wir lesen das so, dass eine Öffnung nicht zwingend eine Gefährdung darstellt, auch wenn der Gutachter einen kritischen Blick auf eine Öffnung gelegt hat“, erklärte der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Daniel Heidler. Umso wichtiger ist der SPD-Fraktion nun aber, dass diese Perspektive der Ökologie und Biodiversität im kommenden Verfahren im Mittelpunkt der Planungen steht. „Die SPD wird einer Öffnung des Radweges zustimmen, wenn eine positive ökologische Weiterentwicklung von Flora und Fauna an dieser Stelle nicht behindert wird“, macht Heidler die Grundposition seiner Fraktion deutlich. „Das heißt konkret, in einigen Jahren muss die Biodiversität an diesem Ort besser sein als heute“, unterstützt Denis Aschhoff.
Klar ist dabei, so machen beide SPD-Politiker deutlich, dass das Gutachten aus dem vergangenen Jahr bereits Gestaltungsmöglichkeiten eines möglichen Radweges einschränkt. „Es darf keine Asphaltierung und keine Beleuchtung geben, um insbesondere den Insektenreichtum, der wiederum eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel ist, nicht zu gefährden“, gibt Daniel Heidler eine wichtige Quintessenz des Gutachtens wieder: „Wenn wir die Punkte Arten und Naturschutz mit der Attraktivierung des Radverkehrs zusammen bekommen, wäre das eine gute Lösung.“

Klar ist für die SPD aber auch, dass vor einer Entscheidung auch die Naturfreunde, der NABU und weitere Umweltexperten ebenso gehört werden müssen, wie auch die Radfahrexperten des ADFC.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Heidler
Vorsitzender